Singt dem Herrn ein neues Lied!

Der Salz & Pfeffer-Gottesdienst, der jeweils am ersten Samstag im Monat stattfindet, startete am 3. Januar in sein zweites Jahr. Zu Jahresbeginn wählte das Team um Pfarrer Simon Gebs das Thema «Auf Altem Neues wagen».

Vorne in der Kirche lagen auf einem Tisch die Utensilien für den Einstieg bereit: eine Karotte, eine Bohrmaschine, ein kleiner Trichter und ein Mundstück. Innert kürzester Zeit zauberte Simon Gebs daraus eine Karottenklarinette. Und zeigte nach einer eigenen kurzen Melodie, was Linsey Pollack, Profimusiker und Erfinder dieses kleinen Musikinstruments, auf Youtube für Töne aus dem gesunden Gemüse hervorzulocken vermochte.

So wie man Karotten nicht nur essen, sondern auch ganz anderes damit anfangen kann, zeigte auch Annina Cincera, dass eine Orgel nicht nur für Kirchenmusik taugt, indem sie Joelle Flanders Jazzgesang begleitete. Wie man „auf Altem Neues wagen“ kann, zeigten anschliessend auch Carla Weber, Eva Rutishauser und Simon Gebs mit ihren drei wahren Geschichten über Martin Studer, die Gebrüder Freitag und den Kaolino Sandskiclub.

Der erste, Herzchirurg von Beruf, erfand sich neu und wurde im Alter von 57 Jahren Lastwagenchauffeur, die zweiten wurden mit ihrer Idee, aus alten Lastwagenplanen Taschen herzustellen reich, der dritte bereicherte eine ganze Region, weil einer namens Martin Götz in den 50er-Jahren mal Lust verspürte, im Bergwerk den 70 Meter hohen Berg aus feinstem Quarzsand zu besteigen und mit den Skis runter zu brettern. Heute steht das Sandskifahren im Zentrum eines rund um den Berg angelegten Freizeitparks.

«Das Potential menschlicher Kreativität ist riesig», folgert Pfarrer Simon Gebs daraus und fordert das Publikum heraus, das neue Jahr mit viel Offenheit zu begehen. Die eigene Autobahn zu verlassen, sich zu fragen, wann man zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht hat, und sich – zwischen den alten bewährten Wegen – zwischendurch auch mal auf einen neuen zu begeben.

«Acht mal steht in der Bibel „Singt dem Herrn ein neues Lied“», sagt er, «singen doch auch wir 2015 neben den alten auch neue Lieder!»

Er selbst hat bereits in der Silvesternacht damit begonnen: Und da erstmals aus einer Karotte eine Klarinette gemacht. Auch wenn es einfach aussieht, ein wenig Übung braucht es schon. Und so hat er geübt, für den ersten Gottesdienst im neuen Jahr, wie auch Annina Cincera ihre Begleitung an der Orgel und Joelle Flanders ihren Gesang. Ohne Zweifel hat es allen dreien Spass gemacht, damit jeweils Neuland zu begehen.

Mögen uns unsere neuen Lieder und Ideen 2015 genau so gelingen! (db)