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04/2015 Eine Organistin aus Leidenschaft

Von adminZoZuBo ‒ 23. Januar 2015

Eine Organistin aus Leidenschaft

Die reformierte Kirche Zollikon heisst eine neue Organistin willkommen: Helga Váradi wird ab Ende Monat unsere Gemeinde mit ihren Klängen verzaubern.

Jung, talentiert und musikbegeistert – die 28-jährige Helga Váradi ist die neue Organistin der reformierten Kirche. In Zukunft wird sie in Zollikon und im Zollikerberg die Tasten und Pedale drücken. 1986 wird Helga Váradi in Budapest in eine äusserst musikalische Familie geboren. Ihre Eltern sind grosse Musikliebhaber und ihr Gespür für Musik wird ihr in die Wiege gelegt. Bereits als Sechsjährige besucht sie Gehörbildungsstunden und nach nur einem Jahr sitzt sie am Klavier. Mit 13 Jahren wagt sie den Schritt vom Klavierspiel zum Cembalo. Nach ihren Grundstudien in Wien und Lyon kommt sie 2009 in die Schweiz, um an der Hochschule für alte Musik, der Schola Cantorum Basiliensis in Basel, für ihren Master in musikalischer Performance und Instrumentalpädagogik zu studieren. Fasziniert von der Klangvielfalt, der Kraft und der Grösse der Orgel entscheidet sich die junge Musikerin, diese zu ihrem Hauptinstrument zu machen.

«Mein Urgrossvater war bereits Organist», erzählt  Helga Váradi. Ihre Familie spielte in ihrer musikalischen Entwicklung eine zentrale Rolle. «Musikerin ist kein sehr sicherer Beruf in der heutigen Zeit, aber meine Eltern haben mich in meinem Traum immer unterstützt und gefördert.» Neben ihrem Studium trat sie an Konzerten in Europa auf und nahm an mehreren Wettbewerben teil. 2014 wurde sie mit dem dritten Platz am internationalen Cembalo-Wettbewerb Gianni Bergamo Music Awards in Lugano belohnt. In den letzten drei Jahren sammelte Helga Váradi zudem als Organistin in Schlieren praktische Erfahrung als Kirchenorganistin.

«Keine Orgel ist gleich wie die andere»

Nicht nur ihre fundierte musikalische Ausbildung prägt die gebürtige Ungarin, sondern auch ihre Leidenschaft für die Musik und den Wunsch, daraus etwas Gemeinsames zu erschaffen: «Musik ermöglicht, Gemeinschaft zu erleben und etwas zusammen zu schaffen, das von beiden Seiten gewünscht wird.» Darauf freut Helga Váradi sich auch in ihrer neuen Tätigkeit als Organistin der reformierten Kirche Zollikon. Besonders aber auch darauf, zwei so unterschiedliche Orgelmodelle spielen zu dürfen, wie es sie in Zollikon und im Zollikerberg gibt: «Kein Orgelmodell ist gleich. Die Orgel im Dorf ist barock-orientiert und eignet sich von der Klangästhetik her besonders für deutsche und italienische Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wogegen sich die Orgel im Berg von ihrer neutraleren Klangpalette her anbietet, romantische Werke und die Musik der moderneren Zeit überzeugend zu interpretieren.»

In ihrer Tätigkeit als Kirchenorganistin ist sie neben den Gottesdiensten und Andachten an Taufen und Abdankungen für die musikalische Begleitung verantwortlich. «Ein Auftritt erfordert gezielte Vorbereitung und man muss sich auf ein einzelnes Orgelmodell einstellen können», sagt die Musikerin. Lampenfieber gehöre zu Auftritten dazu, doch das Wichtigste sei für sie, die Musik zu fühlen: «Es ist mir wichtig, in jenem Moment entspannen und die Musik auch geniessen zu können. Dann stimmt es auch für das Publikum.» Ein gelungener Gottesdienst ist es für Helga Váradi, wenn die Musik die Leute begleitet und daraus etwas Ganzes, Einheitliches wird.  Das widerspiegelt auch ihr Motto: «Die Musik ist ein unverzichtbarer Teil des Menschseins. Sie drückt unser Wesen ohne Worte aus und begleitet uns von den Anfängen an.»

Durch die Begleitung von Trauerfeiern ist auch der Umgang mit dem Tod Teil ihrer Arbeit. Er zeigt ihr, wie wichtig es ist, nicht nur in der Musik, sondern auch im Leben den Moment zu leben. (bil)

Helga Váradi wird am Licht & Klang-Gottesdienst offiziell der reformierten Kirchgemeinde vorgestellt und dabei ein Solo präsentieren. Der Gottesdienst findet am 31. Januar 2015 um 18.15 Uhr in der reformierten Kirche Zollikon statt.

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