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22/2015 Gemeinsamer Geist

Von adminZoZuBo ‒ 28. Mai 2015

Gemeinsamer Geist zu Pfingsten

Mit dem Projekt KirchGemeindePlus sucht die reformierte Kirche Zollikon gemeinsam mit ihren Nachbargemeinden neue Zusammenarbeitsformen. So haben Pfarrerin Anne-Käthi Rüegg-Schweizer und Pfarrer Andreas Cabalzar aus Erlenbach gemeinsam den Pfingstsonntags­gottesdienst gestaltet, zu dem die Zolliker nach Erlenbach pilgerten. Der Gegenbesuch der Erlenbacher wird im August stattfinden.

Um halb acht marschiert die Wandergruppe beim Parkplatz Allmend los, zwei Stunden später fahren im Zollikerberg und im Dorf die Busse der reformierten Kirchgemeinde Zollikon ab – der Gottesdienst in Erlenbach beginnt um 10 Uhr. Von der Zürcher Landeskirche dazu aufgerufen, stellen sich die Kirchgemeinden am unteren Zürichsee den Herausforderungen der Gegenwart. 5plus nennen sie ihr Projekt, in dem nun eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den fünf Kirchgemeinden Zollikon, Küsnacht, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg geprüft wird. Dass Zollikon den Pfingstgottesdienst mit Erlenbach gemeinsam feiert, ist die Premiere einer ganzen Reihe bevorstehender Änderungen, mit der als Nebeneffekt der notwendig gewordenen finanziellen Neustrukturierung eine neue Vielfalt und Qualität das Kirchenleben bereichern soll.

Neue Wege wagen

«Immer wieder gibt es Umbrüche im Leben, denen wir uns stellen müssen, gewollt oder ungewollt. Wir können das nicht ändern, doch wir können es gestalten», sagt Andreas Cabalzar. «Dass Gottes Wort berührt, können wir nicht erzwingen», ergänzt Anne-Käthi Rüegg Schweizer, «wir können es bloss erbitten und empfangen.» – «Wach auf mein Herz», singen Männer und Frauen aus Erlenbach und Zollikon gemeinsam. Und es wird spürbar: Die anwesenden Herzen sind wach. Vorbei ist die Resignation, die lähmende Enttäuschung um die schwindenden Mitgliederzahlen – die gemeinsame Feier des Pfingstgottesdienstes kennzeichnet den Aufbruch, eine neue Lust, die Zukunft nun an die Hand zu nehmen, gemeinsam an und mit der Zukunft zu wachsen.

Mit Vertrauen in die Zukunft

Und die Premiere gelingt. Die Pfarrerin und der Pfarrer wechseln sich gekonnt ab, die beiden Chöre verschmelzen für diesen Gottesdienst zu einem. Zum Schluss des Gottesdienstes gibt’s unverhofft gar einen Applaus. Beim Apéro am See äussern sich die beiden Kirchenpflegepräsidentinnen Hanni Rüegg und Hedy Anderegg-Tschudin sehr zufrieden. Sie haben mit ihren Kirchgemeinden etwas gewagt und gewonnen. Die ersten Versuche der 5plus-Gemeinden lassen Zuversicht aufkommen. Die gemeinsamen Gespräche über Zusammenarbeitsformen, die Auseinandersetzungen darüber, was zu bewahren und was zu erneuern sei, das Kennenlernen der andern Dorfkultur, die Möglichkeit des Kanzel-, Orgel- oder Amtswochentauschs, bisher ungekannte Ferienablöse-Varianten, gemeinsames Musizieren, Planen und Koordinieren von Veranstaltungen und Weiterbildungen – all das öffnet neue Türen, bereichert die einzelnen Kirchgemeinden, ermöglicht ihnen andere An-, Ein- und Aussichten. Und so ist, wie auch immer die Zukunft aussehen wird, mit Pfingsten die Hoffnung gross, dass es gelingen wird, die Chance, die sich aus der Krise ergibt, zu packen und gemeinsam aufzuleben. (db)

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