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25/2015 30 Jahre und nicht länger?

Von adminZoZuBo ‒ 18. Juni 2015

30 Jahre und nicht länger?

Seit 1985 ist der Verein Jugend und Freizeit in der Förderung offener Jugendarbeit aktiv. Das Anliegen ist heute so aktuell wie dazumal. Doch im Moment ist unsicher wie – und ob überhaupt – es mit dem Verein weitergehen wird.

An der Generalversammlung ist es unbestritten: Das «Jugi» leistet seit 30 Jahren wertvolle Arbeit. Hier im gemeindeeigenen Haus, das dem Verein seit 1985 zu einem symbolischen Mietpreis zur Verfügung gestellt wird, finden Zehn- bis Zwanzigjährige einen geschützten Freiraum, treffen sich zu Billard und Ping Pong, zu Austausch und Diskussionen, zu Kaffee und Pizza, zum «Chillen».

Seit diesem Jahr werden Femke Minikus und Philipp Cron vom Verein für die tägliche Jugendarbeit an der Front eingesetzt. Vereinspräsident Joachim Maier legt grossen Wert darauf, dass die beiden aktiv auf die Jugendlichen zugehen. «Die beiden sind das Herz unseres Jugis», sagt er, «es ist ihnen gelungen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Jugendlichen wohlfühlen. Viele kommen gerne und es werden, auch im Vergleich zu den Vorjahren, immer mehr. Das ist gut so. Seit Femke Minikus ihre Arbeit aufgenommen hat, ist die Zahl der jugendlichen Besuchenden kontinuierlich von 89 im November 2014 auf 306 im Mai diesen Jahres gestiegen. Wir mögen es, wenn unsere Jugendlichen ihre Mittags- und Freizeit hier verbringen, statt in die Stadt zu gehen!» Mit dem Alltag im Jugi ist der Vorstand deshalb sehr zufrieden. Denn auch wenn Femke Minikus und Philipp Cron eine anerkannte Ausbildung zurzeit noch fehlt, leisten sie gute Arbeit. Motiviert von ihren positiven Erfahrungen im Jugi spielen beide mit dem Gedanken, die fehlende Ausbildung berufsbegleitend nachzuholen. Weniger Freude haben Joachim Maier und sein Vorstand zurzeit daran, dass das Jugi vor einigen Jahren mit einer Personenbeschränkung auf 50 Personen pro Anlass eingeengt wurde und es trotz zahlreicher zeitraubender Sitzungen weder gelungen ist, diese Einschränkung durch geeignete Massnahmen wieder aufzulösen noch vom Gemeinderat eine verbindliche Zusage zur längst vorliegenden Leistungsvereinbarung zu erhalten.

«Wir arbeiten gerne ehrenamtlich für den Verein Jugend und Freizeit», sagt Joachim Maier, «wir haben viele Ideen und sind voller Elan – doch dieses end- und nutzlose Bemühen um Klarheit mit Gemeindebehörden und -verwaltung zermürbt uns. Wir verstehen nicht, wo das Problem liegt. Wir brauchen Hilfe!»

Kleiner Hoffnungsschimmer

An der Generalversammlung selbst konnte das Problem nicht gelöst werden. Weder vom Gemeinderat noch von der Verwaltung war jemand der Einladung an die Generalversammlung und ans Fest gefolgt. Einen Hoffnungsschimmer aber brachten die beiden Kirchenvertreter im Vorstand Martin Wolf (ref. Kirche) und Ursula Casanova (kath. Kirche): Auf die – ein wenig genervte – präsidiale Anmerkung im Begleitbrief zur Einladung hin, hätten sie sich bereits um einen Termin mit der Gemeindepräsidentin und den zuständigen Gemeinderäten bemüht und diesen umgehend erhalten. Das Jugi liege den Kirchenvertretern sehr am Herzen, sie würden sich persönlich für das Gelingen einer Problemlösung einsetzen. Immerhin! Davon versprachen sich alle Gutes.

Und so verzogen sich die dunklen Wolken zumindest für den Abend des Jubiläumsfestes zum dreissigsten Geburtstag ein wenig. Besinnlich wurde mit der Liveband «Steiner und Madleina» gefeiert und die bangen Zukunftsgedanken auf die nächsten Wochen verschoben.

Eine ausserordentliche Sitzung im September wird zeigen, ob sich die dunklen Wolken ganz verziehen oder ob sich erneut ein Sturm über dem «Jugi» zu entladen droht. (db)

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