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36/2015 Kunstvermittlung mit Herzblut

Von adminZoZuBo ‒ 3. September 2015

Kunstvermittlung mit Herzblut

Corinne Luder-Wetterwald kommt ursprünglich aus Basel, wohnte in Zollikon und zog dann über die Grenze nach Zumikon. Kunst vermittelt sie aber überall in der Schweiz.

Die Kunstwerke, die an den Wänden hängen, die Skulpturen und kleinen Objekte, die exakt in die Nischen passen oder am genau richtigen Ort stehen, sie ziehen den Blick beim Betreten des Hauses in Zumikon sofort auf sich. Die Inneneinrichtung ist klar das Werk eines Profis. Verantwortlich für die Einrichtung des Hauses ist vor allem Corinne Luder-Wetterwald. Sie wuchs mitten in der Stadt Basel auf. Ihre Mutter, ursprünglich aus Goa und aufgewachsen in Kenia, wurde nach ihrer Heirat mit einem Basler rasch eine «waschechte» Baslerin, selbstverständlich mit Fasnacht und allem. «Früher habe ich natürlich intensiv mitgemacht, heute immer noch, einfach ein bisschen ruhiger», führt sie, nun selbst Mutter zweier Kinder, in breitem Basler Dialekt aus und lacht, «ich bin praktisch an der Fasnacht auf die Welt gekommen!» Nach der Matura folgte das Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Ethnologie. Mit dieser Ausbildung begann sie, bei einer Schweizer Grossbank zu arbeiten, und bekam die Chance, von Anfang an im Art Banking mitzuwirken. Dazu gehörte eine interne Ausbildung, die sie in London und Zürich absolvierte. In diesem Ausbildungsprogramm lernte sie ihren Mann kennen. Als dieser eine Stelle in Singapur angeboten bekam, war der Fall klar: «Wir zogen nach Singapur und kurze Zeit später kam unser erster Sohn zur Welt.» Zweieinhalb Jahre blieb die Familie in Südostasien. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz zog sie in eine Wohnung nach Zollikon. «Zollikon deshalb, weil die Familie meines Mannes eine Urzolliker-Familie ist.» Nach der Geburt ihrer Tochter folgte der Umzug nach Zumikon, in ein Haus mit Garten und mehr Platz, damit auch die Besuche aus Basel eine Übernachtungsmöglichkeit haben. Dass die 45-Jährige viel Besuch hat, ist augenscheinlich, ehe sie dies erwähnt: «Wir haben ein offenes Haus, ich habe gerne und häufig Familie und Freunde auf Besuch.»

Ein Traumjob

Die erste Zeit zurück in der Schweiz war Corinne Luder-Wetterwald mit den kleinen Kindern beschäftigt, ihr Beruf war «Chef domestique», wie ihr Mann es gerne nennt: «Ich bin Mutter, Hausfrau, Gärtnerin, Taxidienst – alles in einem», doch als die Kinder grösser wurden, lernte sie just zur richtigen Zeit ihre heutige Geschäftspartnerin Claudia Bischofberger kennen. «Claudia hatte sich in der Kunstvermittlung selbstständig gemacht und einen Anlass organisiert, zu dem ich eingeladen war. Ich bin zu Claudia hin und sagte, falls sie noch Hilfe oder Unterstützung brauche, dürfe sie sich gerne bei mir melden.» Tatsächlich erhielt sie kurz darauf einen Anruf und heute sind die beiden nicht nur Geschäftspartnerinnen, sondern auch Freundinnen. Die Kinder seien zufällig im gleichen Alter, das passe natürlich bestens. «Mir ist es enorm wichtig, dass ich zuhause bin, wenn die Kinder von der Schule kommen. Mit diesem Job kann ich das wunderbar vereinen, es ist nicht nur diesbezüglich ein Traumjob.» Die beiden Frauen vermitteln Kunst und organisieren auch Anlässe, an denen Kunstinteressierte die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenlernen können. «Wir sind beide flexibel mit unserer Arbeit und das ist grossartig. Ist eines unserer Kinder krank, machen wir die Sitzungen zuhause. Als unser Hund beispielsweise noch in den Flegeljahren war und ich ihn nicht lange allein lassen konnte, fanden die Besprechungen und Sitzungen oft bei mir statt», erklärt die Kunstvermittlerin. Familie, Hund, Haus, Garten und dieser Job – bleibt da noch Zeit für Hobbies? Ein herzhaftes Lachen ist die Antwort: «Ich gehe zweimal in der Woche ins Fitness, koche und lese gerne.» Reisen, fügt sie an, reisen sei eine weitere Leidenschaft. Vor acht Jahren reisten sie mit einer eng befreundeten Familie zehn lang Wochen durch Australien, Singapur und Bali. «Wir fuhren mit einem Camper durch Australien, die vier Kinder im Alter von zweieinhalb bis sechs Jahren immer dabei, es ging problemlos.» Vor zwei Jahren flog die Familie nach Vietnam, es folgte dieses Jahr die USA. Für das nächste Jahr ist Südafrika geplant. Es müsse jedoch nicht immer so weit weg sein: «Meine Eltern haben einen Bauernhof im Jura, dort verbringen wir viel Zeit und meine Schwiegereltern haben eine Wohnung in Klosters, da sind wir natürlich oft im Winter.» Zuhause geniesse sie die Ferien auch sehr. Schaut man dabei durch die grossen Stubenfenster in den Garten mit der Palme und der Buddhastatue – ist dies gut nachzuvollziehen. (ft)

 

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