Suche

46/2015 Morgens um 7 war die Welt noch in Ordnung

Von adminZoZuBo ‒ 13. November 2015

Morgens um 7 war die Welt noch in Ordnung

 

 

Letzte Woche wurde die Fussgänger-Holzbrücke von der Wiese vor der Hardmeier-Holzbau zur Autostrassen-Unterführung im Grund transportiert und eingepasst – eine spektakuläre Aktion. Jetzt ist der Fussweg neben der Autostrasse über der Grundstrasse wieder passierbar.

Morgens um sieben geben die Zimmerleute der Holzbrücke noch den letzten Schliff und machen sie transportbereit. Kurz vor halb acht ertönt ein Brummen. Zwei Ungetüme manövrieren sich vor dem Volg in Position. Ein futuristisch anmutender Tieflader mit zusammengeklapptem Kran fährt voraus, dahinter bringt sich der Sattelschlepper, auf dem die Brücke transportiert werden soll, in Position. Die Männer legen gepolsterte Gurte um die Brücke, die immerhin 6,5 Tonnen wiegt. Der Kranwagen, der selbst 60 Tonnen auf die Waage bringt, wird mit Auslegern gesichert. Per Elektromotor werden diese ausgefahren. Kranwagen-Pilot Sascha Keller steht mit dem Joy-Stick neben der Fahrerkabine, die der Kommandozentrale eines Raumschiffes gleicht. Wie durch Zauberhand richtet sich der Kran auf und fährt im Zeitlupentempo den Arm aus. Jetzt bewegt Sascha Keller die massive Kette, die am Arm befestigt ist, zur Brücke hin, vom Boden aus per Joy-Stick, der Kran ragt inzwischen 30 Meter in den Himmel. Sorgfältig wird die Brücke befestigt und später sanft und millimetergenau auf den Tieflader gepackt. Dass auch der Nussbaum auf der Hardmeier-Wiese diese Aktion unbeschadet übersteht, zeugt vom feinmotorischen Talent des Piloten. Zeit für eine Kaffeepause, bevor sich der Tross zur Grundstrasse bewegt.

6,5 Tonnen genau einpassen

An der Grundstrasse haben sich Schaulustige eingefunden. Und ihnen wird ein Spektakel geboten. Die schmale Strasse wird von den Kolossen völlig ausgefüllt. Der Kran hebt die Brücke vom Tieflader auf Dachhöhe an und setzt sie zentimetergenau an Lichtmast und Lärmschutzwand vorbei sanft wieder ab. Hanspeter Hardmeier und seine Leute passen sie ein – und fertig ist das Werk. Was für eine Präzisionsarbeit! Die Brücke glänzt wie neu in der Morgensonne. Obwohl – neu ist sie nicht. Sie wurde einfach renoviert. «Wir haben einige Holzbrücken in Zumikon, die wir periodisch kontrollieren und warten», erklärt Hanspeter Hardmeier. «Bei der Grundbrücke war das Holz tragender Teile angefault, die Renovation deshalb unumgänglich», meint er. Schliesslich werde die Brücke nicht nur von Fussgängern benutzt, sondern auch von Reinigungsfahrzeugen, die mehr als eine Tonne wiegen würden. (wn)

 

Werbung

Verwandte Artikel

Newsletter

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter und lesen sie die neusten Artikel einen Tag vor der Print-Veröffentlichung.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.