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50/2015 Wenn Vergesslichkeit Anzeichen von Demenz bedeutet

Von adminZoZuBo ‒ 11. Dezember 2015

Wenn Vergesslichkeit Anzeichen von Demenz bedeutet

Am Helfertreffen des Vereins Senioren für Senioren Küsnacht/Erlenbach/ Zumikon referierte Christina Krebs, Geschäftsleiterin der Alzheimervereinigung des Kantons Zürich, über das Thema «Wenn das Vergessen Mühe macht».

Ein Mal im Jahr ruft Präsident Jürg Angst und alle Helfer des Vereins Senioren für Senioren versammeln sich zu Speis und Trank, gemütlichem Beisammensein und interessantem Rahmenprogramm. Die Helfer sind die jüngeren Senioren, die älteren Senioren mit nützlichen Dienstleistungen ermöglichen, länger in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben. Da werden Fenster geputzt, Gärten gepflegt, Balkone gereinigt, beim Verkehr mit den Behörden und der Steuererklärung geholfen. Haustiere spazieren geführt, Senioren beim Einkauf begleitet oder zum Arzttermin chauffiert. Oder einfach Gesellschaft geleistet, damit niemand einsam zu Hause sitzt. So versammelten sich an die hundert Helfer im grossen Saal des Alters- und Pflegeheimes Tägerhalde in Itschnach. Wo Seniorinnen und Senioren sich gleich von der hohen Qualität der hauseigenen Küche überzeugen konnten. Eine der Seniorinnen, Irene Kümin, ist seit den Anfangszeiten dabei. Sie feierte mehr als 20 Jahre Helferdienst und hilft auch heute noch im Vorstand des SfS mit. Die ältere, vife Dame war kürzlich noch am Bazar der Küsnachter Kirche im Nähatelier des SfS engagiert. Nein, genäht habe sie nicht, aber sie habe das Auftragsbuch geführt.

Wann ist Vergesslichkeit Demenz?

Wer hat die Situation nicht schon erlebt, dass man nicht mehr weiss, wo man die Schlüssel, die Brille oder das Portemonnaie hingelegt hat, fragt Referentin Christina Krebs. Das gehe aber auch jüngeren Menschen so, beruhigt sie. Solange man sich auf die Suche nach dem Gegenstand begebe. Sie nannte als Beispiel die Person, die mehrere Tage die verlorene Brille gesucht habe. «Eine demente Person hätte am nächsten Tag vergessen, dass sie die Brille suchen muss», beruhigt Krebs. Die Anzahl dementer Menschen nehme zu, fügt sie aber sogleich an. Das hänge auch damit zusammen, dass die Menschen immer älter würden. 18‘000 Menschen leben im Kanton Zürich mit Demenz, rund 4300 neue Fälle kommen pro Jahr neu dazu. Und auch rund 54‘000 Angehörige sind betroffen. Demenz sei bis heute nicht heilbar, meint Krebs. Anzeichen beginnender Demenz könne zu Beispiel sein, dass sich jemand von der Gesellschaft zurückziehe, den gemeinsamen Jass-Nachmittag mit alten Freunden nicht mehr besuche. Weil er der Gesprächsrunde und dem Jassgeschehen nicht mehr folgen könne.

Wichtiges noch erledigen

Im Anfangsstadium sei der Betroffene noch handlungs- und urteilsfähig, erklärt Krebs. Das gebe die Möglichkeit, Finanzielles und Familiäres noch zu regeln und zu erledigen. Und es sei in diesem Stadium für viele Betroffene positiv, wenn sie sich selbst erklären könnten, warum sie in gewissen Situationen so seltsam reagierten. Den SfS-Helfern gab sie auf den Weg, dass der Umgang mit dementen Menschen viel Geduld erfordere. Und eine gute Nachricht – Demenz sei nicht heilbar, aber man könne den Verlauf verzögern. Zum Beispiel mit einem gesunden Lebenswandel, guter Ernährung, weniger Alkohol und genügend Schlaf.

Mehr als 20 Jahre Helfer

19 der Hundertschaft an SfS-Helfern feiern heuer ein Jubiläum. 15 davon sind seit 10, 15 und 20 Jahren als Helfer dabei. Sie kommen aus Erlenbach, Küsnacht, Itschnach – da sei ein Helfernest, merkt Präsident Angst an – und Zumikon. Vier von ihnen sind seit mehr als 20 Jahren als Helfer im Einsatz. Es sind dies Marie Gattiker, Robert Hänggi, Sylvia Hüper und Irene Kümin. (wn)

 

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