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03/2016 Die Schule Juch stellt sich vorzeitig der Überprüfung

Von adminZoZuBo ‒ 22. Januar 2016

Die Schule Juch stellt sich vorzeitig der Überprüfung

Am Dienstagabend präsentierte die Primarschule Zumikon ihr neues Schulprogramm. Fazit: Es gibt keine Neuigkeiten zum altersdurchmischten Lernen.

Auf unerwartet grosses Interesse stiess am Dienstagabend die Vorstellung des neuen Schulprogramms der Zumiker Primarschule. Grund dafür war auch das viel diskutierte Unterrichtsmodell des altersdurchmischten Lernens AdL. «Ich weiss, dass an den Wasserlöchern des Dorfs gemunkelt wurde, dass es dazu neue Informationen geben werde. Die gibt es nicht», liess Schulpräsident Andreas Hugi dazu wissen. Es werde vielmehr vor den Sommerferien dazu eine spezielle Evaluation geben, deren Empfehlung ein Weitermachen, einen Stopp oder eine Mischform sein könne.

Und doch gab es Neuerungen vor den fast 150 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern zu vermelden. Eine sichtbare: Lehrer, die Pausenaufsicht haben, werden ab sofort eine gelbe Weste tragen und für Schüler, die ein Anliegen haben, gut sichtbar seien. Des Weiteren verkündete Schulleiter Philipp Apafi, dass sich die Schule in diesem Jahr ausserterminlich einer Evaluation durch die Fachstelle für Schulbeurteilung unterziehen werde. Diese wäre eigentlich erst 2017 fällig, doch die Schule Juch möchte schon vorher eine Standortbestimmung, um rechtzeitig auf eventuelle Probleme reagieren zu können.

Hohe Fluktuation Standard

Insgesamt zeigte sich das Podium im Kirchgemeindesaal – Schulleitung, Sonderpädagogik, Vertreter des Kindergartens, der Unter- und Mittelstufe und Schulpräsidium – sehr einheitlich. Übersichtlich und mit konkreten Beispielen wurde das Schulprogramm, das Ende des vergangenen Jahres von der Schulkonferenz erarbeitet wurde, vorgestellt. Dazu zählen: die pädagogische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung, Themen mit Entwicklungsbedarf und die Schule als Organisation. Zum letzten Punkt zählt auch die Personalsituation. «Wir müssen es schaffen, unsere Schule für gute Lehrer interessant zu machen. Es reicht nicht mehr, mit einer schönen Wohnung zu locken», wusste Philipp Apafi. Zudem sei eine hohe Fluktuation an allen Schulen mittlerweile Standard. Ein Wort, das den Abend auch prägte, war: gemeinsam. In verschiedenen Bereichen soll das gemeinsame Leben und Lernen geübt werden. Dazu sollen den Schülern auch überfachliche Kompetenzen vermittelt werden. Begriffe wie Selbstreflexion, Eigenständigkeit und Konfliktfähigkeit sind auch im späteren Leben von Bedeutung. Dazu stellte Nicola de Kinkelin als Vertreter der Mittelstufe das «kooperative Lernen» vor, das auch Bestandteil des Lehrplans 21 ist. «Das ist mehr als Gruppenarbeit. Ziel ist es, dass gemeinsam mehr erarbeitet wird als die Summe aller Einzelergebnisse», erläuterte der Lehrer und ergänzte: «Die Schüler und Schülerinnen müssen in der Gruppe auch verschiedene Rollen übernehmen.» Auch mit Blick auf das AdL sollen alle Lehrkräfte der Juch-Schule eine Weiterbildung in diesem Bereich machen.

Neuer Schülerrat

Auch wollen die Lehrer enger mit den Schülern zusammen arbeiten. Der alte Schülerrat wurde zwar abgeschafft, doch es soll so schnell wie möglich ein neues Gremium dieser Art geschaffen werden. Ebenso ist ein Workshop mit dem Elterngremium geplant, um auch die Belange der Väter und Mütter zu berücksichtigen. Parallel soll durch klassenübergreifende Projekte wie das Feriensingen oder der Schnappesel der Respekt füreinander geschult werden. Dass das nicht immer funktionieren kann, wissen die Lehrer natürlich. Zum Thema Gewaltprävention unterstrich Jaqueline Häusermann als Kindergarten-Lehrperson: «Es herrscht grundsätzlich ein guter Umgang. Eine Reaktion ist eben auch die leuchtende Weste der Aufsichtsperson.

Für den Schmunzler des Abends sorgte René Nussbaumer, Leiter der Sonderpädagogik. Auf die Nachfrage, was der Unterschied zwischen Begabungs- und Begabtenförderung sei, antwortete er: «Das ist von Kanton zu Kanton verschieden.»

Königsdisziplin Gespräch

In Zumikon heisst das konkret: Hat ein Kind in einem Bereich eine besondere Begabung, wird es besonders gefördert. «Förderung heisst eben nicht nur, die Schwächeren zu unterstützen», unterstrich Nussbaumer. Eine Begabtenförderung gibt es in Zumikon nicht. Dafür übernimmt die Gemeinde aber die DaZ-Lektionen, Deutsch als Zweitsprache, für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Mit dem Dank an sein «tolles Team» beendete Philipp Apafi den offiziellen Teil, beim anschliessenden Apéro konnten allerdings noch viele weitere Fragen im Gespräch geklärt werden. «E-Mails sind eine tolle Erfindung. Aber die Königsdisziplin der Kommunikation bleibt das persönliche Gespräch», so der Schulleiter. (bms)

 

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