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05/2016 Engagierter Mann der ersten Stunde

Von adminZoZuBo ‒ 5. Februar 2016

Engagierter Mann der ersten Stunde

Seit 22 Jahren engagiert sich Dr. Gerhard Speck beim Kiwanis-Club. Ziel ist es, den Kindern der Welt zu helfen.

Gerhard Speck hat einen dicht befrachteten Freizeit-Kalender. Dienstags wird gewandert, bis 47 Mal im Jahr bei Wind und Wetter. Dann gibt es noch die Yoga-Stunden oder es geht mit dem Bike in die Natur. Und donnerstags steht der Lunch mit Vortrag des Kiwanis-Club auf dem Programm. Da treten verschiedenste Referenten auf aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst. Seit 22 Jahren schon. Gerhard Speck ist ein Mann der ersten Stunde des Kiwanis-Clubs Zollikon-Zumikon-Forch. «Ich erinnere mich noch genau, als mich ein Freund anrief und mir erzählte, dass ein solcher Service-Club gegründet werden sollte. Das wäre auch was für mich, meinte er nur», so der ehemalige Zahnarzt rückblickend. Und der Freund hatte offenbar recht. Speck hat mittlerweile fast alle Vorstands-Positionen durchlaufen, momentan ist er für die PR zuständig. Und das ist keine ganz unwichtige Aufgabe, gilt es doch den Club und seine Aktivitäten bekannt zu machen. Er ist auch Mitglied der Aufnahmekommission. «Hier suchen wir vor allem jüngere Mitstreitende», so der 73-Jährige. Er kennt die Schwierigkeiten der Generation der Plus-minus-40-Jährigen, stehen doch oft Karriere und Familie an Nummer eins. Da bleibt wenig Spielraum für ein verbindliches Engagement in einem Club. Und Verbindlichkeit ist einer der Werte im Kiwanis-Club. Nur ab und zu mal vorbeischauen und mitlunchen – das geht nicht. Wer mitmachen will, muss mit dem Herzen dabei sein – und auch mit dem Portemonnaie. So muss der wöchentliche Lunch immer schon im Voraus bezahlt werden. Ist man verhindert, geht das Geld in die Sozialkasse.

Verbindlichkeit ist wichtig

Geld ist oft ein Thema in dem Club, denn Ziel der Vereinigung ist es, die Welt für Kinder und Jugendliche sicherer und besser zu machen. Zurzeit engagiert sich der heimische Club in Uganda, wo eine Schule mit fliessendem Wasser versorgt wird. «Eines unserer Mitglieder ist im Sanitärbereich tätig und war schon mehrfach vor Ort, um die Arbeiten zu verfolgen», erläutert Gerhard Speck.

Es sind eben oft die Kinder, die Miseren – Krieg, Armut – ausbaden müssen und völlig hilflos sind. Diesen Mädchen und Jungen das Leben ein ganz kleines Bisschen leichter zu machen, war von Anfang an die Idee des Kiwanis-Service-Clubs, der 1915 in den USA gegründet wurde. Erst in den 60er-Jahren kam die Idee auch nach Europa. «Das ist wohl der Grund, warum wir im Gegensatz zu den Lions und den Rotariern noch nicht so bekannt sind», mutmasst der Zumiker. Konkurrenz zu den anderen beiden bekannten Service-Clubs gibt es nicht. Im Gegenteil. «Wir treffen uns regelmässig zum gemeinsamen Armbrust-Schiessen oder auch zum Eisstock-Schiessen auf der KEK», führt Gerhard Speck aus. Dabei gebe es auch die Gelegenheit, gegenseitig Ideen auszutauschen. Wieso nicht das wiederholen, was andere erfolgreich vorgemacht haben? Wenn Menschen damit geholfen werden kann, ist das auf jeden Fall legitim. Ob es unangenehm sei, andere Leute um Geld und Spenden zu bitten? «Gar nicht», unterstreicht Speck sofort. «Es geht um eine gute und sehr wichtige Sache.» Und ganz nebenbei kann Kiwanis auch Spendenquittungen ausstellen.

Gute Ideen austauschen

In der 22-jährigen Geschichte kann der heimische Club schon auf manche Sternstunde zurückblicken. Zum Beispiel auf die Beteiligung an der Organisation eines Panflöten-Konzertes in der Bahnhofshalle, das immerhin einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde einbrachte. Gerne erinnert Gerhard Speck sich auch an einen Einsatz mit Multiple Sklerose-Patienten, denen der Club einen Opern-Besuch ermöglichte oder an den jährlichen Stand auf dem Zolliker Weihnachtsmarkt.

So gern neue Mitglieder – Frauen wie Männer – gesehen werden, ganz einfach ist es nicht, in den Club aufgenommen zu werden. Jeder Bewerber, jede Bewerberin bekommt zwei Göttis und soll mehrere Male zum «Schnuppern» kommen. Dann wird auf der Mitgliederversammlung abgestimmt und nur, wenn niemand dagegen stimmt, wird der Bewerber aufgenommen. «Wir hatten schon Interessenten, die eigentlich nur ihr Netzwerk vergrössern wollten. Das ist einfach nicht in unserem Sinne», so Gerhard Speck. Auch «passive» Mitglieder gebe es eigentlich nicht. Jeder müsse sich einbringen. Wie zum Beispiel bei Arbeitseinsätzen bei Bergbauern. «Am Abend gab es dann aber ein schönes Fest mit den Behörden und den Beteiligten. Das ist dann einfach wunderbar», schwärmt er. In dem Gespräch wird klar, dass das Kiwaner Sein auch eine Lebenseinstellung ist. So lautet die goldene Regel: «Verhalte dich immer so, wie du erwartest, dass sich deine Mitmenschen dir gegenüber verhalten.» Vielleicht ist das auch ein Grund, warum Kiwanis noch eher unbekannt ist. Die Frauen und Männer tun Gutes – reden aber wenig darüber. Ihren Zweck beschreiben sie so: der Allgemeinheit dienen.

Und das tun wohl wenige in dem Masse wie Gerhard Speck, der nebenbei auch noch Leiter beim Männerturnverein ist, sich bei Pro Senectute einbringt und Senioren-Wanderungen in Zumikon leitet. (bms)

 

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