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11/2016 Nach 28 Jahren ist Schluss

Von adminZoZuBo ‒ 18. März 2016

Nach 28 Jahren ist Schluss

74 Jahre alt ist der Samariterverein Zumikon und Umgebung. Während 28 Jahren stand ihm Brigitte Coebergh als Präsidentin vor. An der Mitgliederversammlung diesen Monat wurde sie von Bettina Ledesma abgelöst.

Seit 35 Jahren ist sie bei den Samaritern dabei. Seit 29 Jahren im Vorstand, seit 28 Jahren Präsidentin – ihr halbes Leben hat Brigitte Coebergh sich für die Allgemeinheit eingesetzt. Und dabei hat sie einiges erlebt. So brauchte zum Beispiel die Schule Zumikon Ende der Achtzigerjahre eine «Laustante» und fragte bei den Samaritern an, ob jemand dieses Amt übernehmen könne. Brigitte Coebergh tat das gleich selbst und hatte es bis 2010 inne. Die Einsätze erfolgten auf Anfrage. Kontrolliert wurde jeweils nur diejenige Klasse, in der ein Verdacht auf Lausbefall bestand.

Gut erinnern mag sich Brigitte Coebergh auch ans Jahr 1999. Da wurde die Zumiker Nationalrätin Trix Heberlein Präsidentin des Nationalrats und Zumikon feierte. Zuerst im Gemeindesaal, wo auch Bundesbern der höchsten Schweizerin die Referenz erwies. Selbstverständlich waren auch die Samariter zur Stelle, um bei eventuellen gesundheitlichen Problemen helfend einzuspringen. Die Samariter waren mit ihren damals orangefarbenen Westen gut zu erkennen. «Da kam plötzlich der damalige Bundesrat Arnold Koller auf mich zu und fragte mich: ‹Sii, hets do o nebed es WC?›», erinnert sich Brigitte Coebergh schmunzelnd. Später dislozierte man dann in die Turnhalle Farlifang, wo das Nachtessen serviert wurde. Und auch da wandten sich wieder etliche Gäste auf der Suche nach der Toilette an Brigitte Coebergh. So übernahm sie ungefragt die Zuweisung – Damen links, Herren rechts. An der nächsten Samichlausfeier schenkte ihr dann der Chlaus eine Weste mit dem Aufdruck «Einsatzleitung WC», erzählt die scheidende Präsidentin.

Weihnachtseinkäufe mit Senioren

Unzählige «Pflästerli» klebte sie in ihrer Laufbahn, viele Stunden standen die Samariter an Anlässen bereit. Zum Beispiel am Kantonalen Turnfest 1994, das in Zumikon und Küsnacht ausgerichtet wurde. 213 Stunden Dienst leistete der Samariter-Verein dort. «Früher begleiteten wir die Bewohner des Zollingerheimes zu Weihnachtseinkäufen. Da fuhren wir gemeinsam ins Einkaufszentrum Glatt zum grossen Einkauf», blickt Brigitte Coebergh zurück. Auch die Blutspendeaktionen im Frühjahr und Herbst werden jeweils vom Samariter-Verein durchgeführt.

«Es törfted es bitzeli meh sii.»

Damit sind wir bei der diesjährigen Mitgliederversammlung angelangt, die Brigitte Coebergh letztmals souverän leitete. Mit grosser Freude schlug sie Bettina Ledesma als neue Präsidentin vor, die von der Versammlung einstimmig gewählt wurde. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden alle mit Applaus im Amt bestätigt. Die neue Präsidentin Bettina Ledesma lebt auf der Forch, ist aber mit der Gemeinde Zumikon sehr verbunden. Sie leitet das Aquafit in der Badi Juch. Zudem nehmen auch Senioren aus Zumikon einmal wöchentlich am Walking-Treff teil, der ebenfalls von Bettina Ledesma organisiert wird. Man darf gespannt sein, ob es die neue Präsidentin auch 28 Jahre aushält … Derzeit verzeichnet der Verein 23 Aktivmitglieder, was die Präsidentin zur Bemerkung veranlasste, «es törfted es bitzeli meh sii». Der Sanitätsdienst wurde im vergangenen Jahr auf jeden Fall rege in Anspruch genommen. An zehn Anlässen leisteten die Samariter 139 Stunden Dienst und erbrachten 112 Hilfeleistungen. Bei den zwei Blutspendeaktionen konnten siebzig Blutkonserven gewonnen werden. Auch hier gilt wohl, «es törfted es bitzeli meh sii». Aber die Bedingungen werden auch immer strenger, 2015 erfüllten beispielsweise 16 Spender die Anforderungen nicht. Alle weiteren Geschäfte, die Rechnung und die Beiträge gingen ohne Gegenstimme durch die Versammlung. Bevor Brigitte Coebergh die diesjährige Versammlung schliessen konnte, wurde sie durch die Samariter und den anwesenden Gemeinderat Christian Dietsche mit anerkennenden Worten, Blumen und Geschenken gebührend geehrt. Später wurde traditionell die amerikanische Versteigerung durchgeführt, professionell geleitet von Beda Schibig mit weissen Handschuhen. Der Erlös geht dieses Jahr an die MS-Gesellschaft. (wn)

 

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