Suche

41/2016 Schiesssport steht bei den Jungen hoch im Kurs

Von adminZoZuBo ‒ 13. Oktober 2016

Schiesssport steht bei den Jungen hoch im Kurs

 

Der Bund setzte das Mindestalter für Jungschützen und -schützinnen der Disziplin Sturmgewehr von 17 auf 15 Jahre herab. Der Schiessverein Zumikon hat deshalb deutlich mehr Anmeldungen zu verzeichnen.

ZUMIKON. Die Herabsetzung des Mindestalters ist mit ein Grund dafür, dass sich dieses Jahr 24 Teilnehmende, mehrheitlich aus Zumikon, Zollikon und Forch zum Jungschützenkurs angemeldet haben. Acht davon sind Mädchen. Von März bis Oktober üben die 15- bis 20-Jährigen den Umgang und das Schiessen mit dem Sturmgewehr 90 über die Distanz von 300 Metern im Schiessstand Breitwis in Zumikon. Ihr Können haben sie auch am Bezirksschiessen des Bezirks Meilen unter Beweis gestellt – prompt belegte einer von ihnen den ersten Platz in der Jungschützen-Konkurrenz.

«Heute nehmen wir es etwas gemütlicher», sagt Jungschützenleiter Alex Kamm bei der letzten Übung. Er gratuliert den Anwesenden, die das Pflichtprogramm absolviert haben, und erklärt den Ablauf des Nachmittags. Beim Endschiessen-Stich hat jeder zwölf Schüsse und versucht im Vorfeld zu erraten, welche Punktzahl er erreichen wird. Wer sich am besten einschätzt, gewinnt. Im Kameradschaftscup, bei dem Paare ausgelost werden, hat jeder zehn Schüsse. Es siegt das Paar mit den meisten Punkten über drei Runden. Beim U21-Stich hat jeder 14 Schuss, die höchste Punktzahl gewinnt. Die Jungschützen fiebern mit, feuern sich gegenseitig an, applaudieren bei guten Punktzahlen. Die Atmosphäre ist diszipliniert und doch locker. Ein guter Teamgeist herrscht.

«Nach dem Jungschützenkurs machen immer wieder ein paar Junge weiter», sagt der Jungschützenleiter. Aber wichtig sei nicht nur die Anzahl Mitglieder. Man brauche auch aktive Schützen, die mithülfen. So war es auch bei Sven Wenzl. Erst war er Jungschütze, seit sieben Jahren ist er im Leiterteam: «Mich begeistert nach wie vor diese aussergewöhnliche Mischung aus Sport und Konzentration.» Die Jugendlichen lernen den sicheren Umgang mit der Waffe und sollen dabei auch Spass haben. Eine optimale Förderung ist aber bei so vielen Teilnehmenden nicht immer einfach. «In den letzten Jahren waren es um die neun Jungschützen, da hatten wir mehr Zeit für jeden Einzelnen.»

Vom Luftgewehr zum Sturmgewehr

Der Jungschützenkurs mit dem Sturmgewehr 90 ist eine vordienstliche Ausbildung für angehende Rekruten und Rekrutinnen. Der Kurs ist aber offen für alle Interessierten ab dem 15. Lebensjahr. Das Militär stellt Sturmgewehre, Gehörschutz und die Munition für das Pflichtprogramm der Jungschützen zur Verfügung. Einige Teilnehmende melden sich immer wieder an. Auch Philipp, 16, will nächstes Jahr wieder dabei sein, denn «Waffen interessieren mich schon lange. Vor allem der technische Aspekt gefällt mir», sagt er. Jahrelang schoss er mit Grossvaters Luftgewehr. Schon als 14-Jähriger suchte er im Internet nach Möglichkeiten, schiessen zu lernen. Aber er war noch zu jung. Nur dank der Herabsetzung des Mindestalters konnte er dieses Jahr bereits dabei sein. Irina hingegen war nur ein Mal Jungschützin, für sie ist dieses Jahr Schluss, denn sie ist bereits 20. Sie bereut, dass sie nicht mehr dabei sein kann. «Im letzten Herbst haben wir zuhause darüber gesprochen, dass Schiessen eigentlich ein cooles Hobby ist.» Kurz darauf erhielt sie die Einladung zum Jungschützenkurs und meldete sich sofort an. Ihr gefällt diese spezielle Sportart, die Gruppe sei lässig, der Kameradschaftsgeist super. «Ich konnte auch mit einer Neun-Millimeter-Pistole Probe schiessen, das hat mir total gefallen», schwärmt sie. Sie will weitermachen, wird dem Schiessverein beitreten und sich eine Pistole kaufen. «Denn die Handhabung des Sturmgewehrs ist mir zu umständlich.»

Sicherheit ist oberstes Gebot

Am Ende der Übung trommelt Alex die Jungschützen zusammen: «Besammlung draussen neben der Schützenstube, mit allem Material.» Die Sturmgewehre müssen wieder zurück ins Zeughaus, zuvor müssen sie jedoch blitzblank geputzt werden. Wie immer kommt zuerst die Sicherheit: Entladekontrolle am Schluss jeder Übung. In Reih und Glied stehen die Schützen und Schützinnen mit ihrer Waffe bereit. Alex geht bei allen persönlich vorbei und kontrolliert, dass sich keine Patrone im Patronenlager befindet. Nach seiner Anordnung «Verschluss schliessen», zielt der Jungschütze in die sichere Richtung, zum Zielhang, und drückt ab. Nach der Entladekontrolle putzen die Jugendlichen ihre Gewehre, bis die Leiter zufrieden sind.

Der Abschied ist herzlich. Schon jetzt ist klar, dass einige Jungschützen auch nächstes Jahr wieder dabei sein werden. (mut)

Werbung

Verwandte Artikel

Newsletter

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter und lesen sie die neusten Artikel einen Tag vor der Print-Veröffentlichung.

ANMELDEN

Herzlich willkommen! Melden Sie sich mit Ihrem Konto an.