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43/2016 Ein mutiges Ortsmuseum

Von adminZoZuBo ‒ 27. Oktober 2016

Ein mutiges Ortsmuseum

Seit gestern Abend sind im Ortsmuseum Zollikon Bilder von Kindern und Jugendlichen zum Thema «Zoom» zu sehen: Es geht von der Unterwasserwelt direkt zu krabbelnden Insekten.

Es ist eine mutige Premiere: Zum ersten Mal überhaupt hatte das Ortsmuseum Zollikon zu einer Jung-Format-Ausstellung ­eingeladen und dann auch noch das schwierige Thema «Zoom» ­vorgegeben. Doch der Mut wurde belohnt. Gestern Abend konnte Kuratorin Mirjam Bernegger dem ­Publikum bei der Vernissage rund 200 Werke von Kindern und Jugendlichen präsentieren. Die Bandbreite ist enorm: Da sind zum Beispiel die Guckkästen, in denen sich verschiedene Szenen abspielen. Da gibt es selbst gemalte Selfies, da gruselt man sich ein wenig in der Unterwasserwelt, wo obskure Gestalten mit leuchtenden Farben um einen herum schwimmen. Und angesichts übergrosser Insekten krabbelt es einen fast.

Schon im Frühjahr hatte die Planung des Ortsmuseums gemeinsam mit Garda Alexander vom Verein Kind und Kunst aus Zollikon und Erika Gedeon von «Das kleine Format» begonnen. Schnell war man beim Oberthema «Zoom». «Wir wollten möglichst viele unterschiedliche Arbeiten und gleichzeitig auch ein Thema, das auch für Jugendliche noch spannend ist», erläutert Mirjam Bernegger. Und das war es offenbar: Auch zahlreiche Schüler der Sekundarschule haben sich in Klassen oder auch einzeln am Projekt beteiligt, und zwar in unterschiedlichsten Darstellungsformen. Da gibt es Plastiken aus Draht oder Gips, da gibt es Plastilin oder bunte Henna-Werke. Die Kinder und Jugendlichen haben sich auf dem Weg zu ihrem eigenen Kunstwerk intensiv mit der Frage beschäftigt: Was «zoomen» wir? Was betrachten wir genau, wo geht es ins Detail? «Es ist vielen Arbeiten anzusehen, dass ihre Entstehung ein echter Prozess war», erläutert Garda Alexander. Sie betreut parallel ein Kinderprojekt im Sinai und hat auch von dort interessante Arbeiten mitgebracht. Wie Wäsche hängen sie auf der Leine und flattern ganz leicht im Wind.

Mutig war es überdies auch, im Vorfeld zu versprechen, dass alle eingesandten Arbeiten gezeigt werden. Aber auch dieses Versprechen konnte Mirjam Bernegger halten. «Wir wollten keinen Wettbewerb, keine Jury. Die Kinder und Jugendlichen sollten frei von Druck arbeiten können.» Im besten Fall war der gestrige Abend der Auftakt zu einer Reihe. Wie «Das kleine Format» könnte auch das Jung-Format zu einer festen Einrichtung werden. Das wird natürlich auch von der Resonanz abhängig gemacht. Bis zum 5. Februar haben Interessenten die Gelegenheit, die Zoom-Werke im Ortsmuseum zu betrachten. (bms)

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