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15/2017 Sennhofquartier wird sicherer

Von adminZoZuBo ‒ 13. April 2017

Sennhofquartier wird sicherer

Blumentöpfe und eine spezielle Markierung für mehr Sicherheit: Die besorgten Eltern im Sennhofquartier sollen aufatmen können. Zusammen mit Anwohnern hat die Gemeinde eine Versuchsphase zur Verkehrsberuhigung umgesetzt.

«Eine nachhaltige ­Lösung ist dringlich». Mit diesem Appel wandte sich Sandra Noser im vergangenen Sommer an die ­Öffentlichkeit und die Gemeinde. Zusammen mit ihrem Nachbarn Conrad Egloff reichte sie eine von 200 weiteren Quartierbewohnern unterschriebene Petition ein, die eine Zubringerstrasse für das Quartier forderte. Die Sennhofstrasse, die eng und ohne Trottoir ist, bereitete immer mehr Eltern im familienreichen Quartier Sorgen. Ihre Kinder begleiteten sie jeden Morgen in Einerkolonne zum Schulbus (wir berichteten). Die Gemeinde nehme sich der Sicherheit im Quartier nur halbherzig an, ärgerte sich damals die dreifache Mutter und zeigte sich besorgt über den immer stärker werdenden Durchgangsverkehr. Nun hat sich das Blatt gewendet. Zwar nicht dasjenige des Verkehrs, aber das der Hilfsbereitschaft der Gemeinde. «Die Verantwortlichen haben sich viel Zeit genommen, um Lösungen zu finden», lobt Sandra Noser heute.

Kein Unfallschwerpunkt

Zusammen mit Sicherheitsvorsteher Sascha Ullmann, Bauvorsteher Martin Hirs und Polizeichef Peter Zimmermann haben mehrere Treffen stattgefunden, bei denen verschiedenste Ansätze aus rechtlicher und verkehrstechnischer Sicht mit Sandra Noser, Conrad Egloff und zwei weiteren Anwohnern diskutiert wurden. Die Forderung nach einer Zubringerstrasse war jedoch bald vom Tisch. Hierfür sei der Kanton zuständig, erklärt Gemeinderat Sascha Ullmann. Werde eine Strasse für die Öffentlichkeit gesperrt, liege die Entscheidungshoheit bei diesem. Ein Augenschein vor Ort wurde genommen und eine Verkehrszählung durchgeführt. Daraufhin stufte der Kanton die Strasse als nicht gefährlich ein, was Sandra Nosers Ärger nochmals hochkommen liess. Besonders als ihr der zuständige Kantonspolizist wörtlich gesagt habe, dass bis anhin nichts passiert sei und somit kein Handlungsbedarf bestehe, habe sie die Welt nicht mehr verstanden. «Muss denn wirklich zuerst etwas passieren?» fragt sie fassungslos und ist froh, wurden zusammen mit der Gemeinde doch noch Massnahmen in die Wege geleitet, um den Verkehr zu beruhigen und damit die Sicherheit der Fussgänger zu verbessern. Blumentöpfe, die bereits seit der Erneuerung vor fünf Jahren zur Verkehrsberuhigung auf der Strasse stehen, sind letzte Woche verschoben und weiter in die Strasse hinein verlegt worden. Zusätzlich grenzt eine rote Markierung auf der Strasse die Fussgängerzone farblich ab. «Die Idee ist, dass die Fussgänger hinter den Töpfen durchlaufen können», führt Sascha Ullmann aus. Für die Autofahrer solle die Strasse enger, das Kreuzen dadurch schwieriger werden. Beim Ganzen handle es sich um eine Testphase für die nächsten drei Monate. In dieser Zeit werde geschaut, ob die gewünschte Verkehrsberuhigung eintreffe und wie die Anwohner darauf regieren. Der Gemeinderat warnt aber vor zu hohen Erwartungen: «Die Markierung am Boden kann besonders Kinder in falsche Sicherheit wiegen». Aus ­diesem Grund sei die Markierung im Moment nur provisorisch und bedürfe weiterer Abklärungen. Geprüft wird gemäss Sascha Ullmann auch, wie das Wochenendfahrverbot besser durchgesetzt werden könne. «Wir suchen zurzeit nach neuen technischen Lösungen.»

«Verkehr steigt stetig»

Im Sennhofquartier kommen die Blumentöpfe und die rote Markierung indes gut an. «Die angebrachten Änderungen sind super geworden», bedankt sich eine Bewohnerin bei Sandra Noser und Conrad Egloff per Mail. Auch sie beide sind glücklich mit der neuen Situation. «Der Verkehr ist etwas langsamer geworden und die Fussgänger haben Platz zum Laufen auf der Strasse», freut sich Conrad Egloff über die ersten Beobachtungen, die er gemacht hat. Sandra Noser pflichtet ihm bei. Geht es nach ihr, sollen in Zukunft noch mehr Blumentöpfe auf der Sennhofstrasse stehen. Für Autofahrer solle es noch mühsamer werden. «Sie sollen gezwungen werden, langsam zu fahren.». Auch hofft sie, dass der Fussgängerweg nicht nur mit einer roten Linie, sondern mit einem kompletten roten Belag versehen wird, um ihn noch deutlicher abzugrenzen. Sandra Noser ist überzeugt, dass der Durchgangsverkehr in ihrem Quartier stetig steigt. Seit der Eröffnung des neuen Coop in Zumikon habe er nochmals zugenommen, besonders am Wochenende. Dass das Wochenendfahrverbot bereits zuvor häufig missachtet wurde, zeigt auch die Verkehrszählung der Gemeindepolizei. Über 120 Mal wurde das Verbot an einem Wochenende im September missachtet. (mmw)

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