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18/2017 Oben noch Winter, unten schon Frühling

Von adminZoZuBo ‒ 4. Mai 2017

Oben noch Winter, unten schon Frühling

Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen ausbreiten, kribbelt es die Hobby-Gärtner in den Fingern. Am liebsten möchten sie sofort mit Spaten und Harke in den Garten und wühlen, pflanzen, zupfen.­

Davor warnt der heimische Gärtner Walter Süry. «Früher hiess es immer, dass man bis nach den Eisheiligen warten solle. Und das ist eigentlich immer noch ein guter Tipp», unterstreicht er. Wenn man unbedingt vorher aktiv werden wolle, sollte man mit den Kübelpflanzen oder Geranien beginnen. Die können auch im Notfall, falls sich der Winter nochmals breitmacht, kurz mit Vlies abgedeckt werden. Grundsätzlich sei es schwierig, gleichzeitig für Zollikon und Zumikon Ratschläge zu geben. «Schon dieser Höhenunterschied reicht aus, um ganz andere Wetterbedingungen zu schaffen», so der Fachmann. Während oben in Zumikon oft noch ein kalter Wind bläst, kann es unten am See in Zolli­kon schon ganz frühlingshaft sein. «Unten am Ufer hat es sogar einige Pflanzen, die man sonst eher im Tessin vermutet.» Ein Trend in heimischen Gärten, den Walter Süry seit einigen Jahren feststellt, ist der des Hochbeets zum Anbau vom Gemüse. Erst kürzlich hat er eines gebaut, das sogar mit einer Thermowand ausgestattet war, sodass das ganze Jahr über geerntet werden konnte. «Aber es geht auch wesentlich einfacher», betont der 48-Jährige. Gesetzt werden könne nach Belieben. Salat, Erdbeeren oder auch Rüebli. Mit Blick auf den eigenen Kräutergarten empfiehlt er, mit Salbei, Schnittlauch oder auch Thymian anzufangen. Das seien keine zimperlichen Arten. Heikel dagegen sei das Basilikum. Das sei besonders empfindlich. Die meisten Samenportionen in den Papiertütchen reichen für drei bis fünf Quadratmeter! Wird ein ganzes Tütchen in ein Balkonkistchen geschüttet, keimen die Samen, aber das war es dann auch schon. Grösser werden sie wachsen, dafür machen sie sich viel zu viel Konkurrenz gegenseitig. Nach dem Säen muss gegossen werden, aber vorsichtig. Ein starker Wasserstrahl schwemmt die Samen weg. Frisch Gepflanztes und Gesätes sollte sowieso feucht gehalten werden. Wer grössere Sträucher anpflanzen wolle, könne das jetzt schon tun. Die sollten dann richtig angewachsen sein, wenn die trockene Zeit im Hochsommer kommt. Wer einen Garten hat, hat auch einen Rasen. «Ein leidiges Thema, ich weiss», lacht der Gärtner. Wer einen schön grünen Rasen – und keine Blumenwiese – haben wolle, komme um ganz regelmässiges ­Mähen nicht herum. Wer nicht rechtzeitig kürzt, hat dann eben eher eine Wiese. «Im April sollte dann auch vertikutiert und gedüngt werden.» Unliebsame Gäste wie Löwenzahn behandelt er mit Chemie. «Die samen so stark aus, da hilft ausrupfen nichts.» Auch in Gärten, in denen Kinder spielten, sei das kein Problem. In den vergangenen Jahren seien immer mehr auch Gräser in Mode gekommen. Diese müssten aber auch regelmässig – wie jetzt im Frühjahr – geschnitten werden. ­Ansonsten seien sie pflegeleicht. Grundsätzlich sollten sich Gartenbesitzer aber nicht täuschen lassen, denn: «Die Natur ist dieses Jahr für diese Jahreszeit eigentlich viel zu weit.» (bms)

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