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20/217 Einsprache gegen Radweg

Von adminZoZuBo ‒ 18. Mai 2017

Einsprachen gegen Radweg

Der Kanton will vom Zollikerberg nach Binz einen Radweg erstellen und gleichzeitig die Strasse für die Autofahrer sanieren. Gegen den Radweg regt sich nun Widerstand. Auch die Gemeinde hat Einsprache erhoben, nachdem das Projekt abgeändert wurde.

Drei Kilometer lang und durchgehend – so sehen die Pläne des Kantons für den ­Radweg von der Abzweigung der Binzstrasse ab Forchstrasse bis nach Maur aus. Gleichzeitig soll die Binzstrasse saniert werden. Gemäss Thomas Maag, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion, rechnet das Tiefbauamt mit Kosten von 5,3 Millionen Franken für den Radweg, die Sanierung der Fahrbahn wird mit 1,4 Millionen Franken zu Buche schlagen. Geplant gewesen wäre der Baubeginn im Sommer 2018, für die Kosten des Veloweges braucht es noch die Zustimmung des Kantonsrats. Dieser Zeitplan dürfte sich nun aber verschieben, weil insgesamt zwölf Einsprachen gegen das Projekt eingegangen sind. «Deshalb werden wir den Zeitplan nicht einhalten können», sagt Thomas Maag auf ­Anfrage. Sieben der Einsprachen kamen aus der Gemeinde Zollikon, darunter auch von der politischen Gemeinde. «Den Radweg finden wir grundsätzliche eine tolle Sache», sagt Bauvorstand Martin Hirs. Im ersten Mitwirkungsverfahren, bei dem sich die Bevölkerung und die betroffenen Gemeinden zum Projekt äussern konnten, habe die Gemeinde Zollikon keine Einwände gehabt. Und dies, obwohl auch sie genau wie private Grundeigentümer vom geplanten Radweg betroffen sein wird. Denn um den Weg zu bauen und die Strasse zu verbreitern, muss der Kanton Land kaufen. Es kommt zu Enteignungen und auch gut 400 Quadratmeter Wald müssen dem Radweg weichen.

Streitpunkt Parkplatz

Gegenüber dem Vorprojekt wurde nun aber eine Änderung vorgenommen, mit der sich die Gemeinde nicht einverstanden gibt: Der Parkplatz westlich der Einmündung der Sennhofstrasse in die Binzstrasse ist nicht mehr vorgesehen. «Der Kanton plant diesen Parkplatz aufzuheben, dagegen wehren wir uns», erklärt der zuständige Gemeinderat. Die Gemeinde habe das Gespräch mit der kantonalen Baudirektion gesucht und von dieser das Angebot erhalten, einen Ersatzparkplatz an einer anderen Stelle der Staatsstrasse zu bauen – die Kosten hätte jedoch die Gemeinde tragen müssen. «Das kann es nicht sein», wehrt sich Martin Hirs, die Baupflicht für einen Parkplatz als Teil der Strassenparzelle und Fläche für den ruhenden Verkehr liege beim Kanton. Da keine Einigung gefunden wurde, sei nur noch der Weg der Einsprache geblieben, nachdem das Projekt ohne die Parkplätze öffentlich ausgeschrieben wurde. «Die Aufhebung ergab sich erst aus den erhaltenen Stellungnahmen der kantonalen Ämter und Fachstellen», begründet Thomas Maag die nachträgliche Projektänderung. Die Fachleute hätten das Ein- und Aussteigen als zu gefährlich eingeschätzt, weil die Parkplätze entlang einer Ausserortsstrecke mit Tempo 80 liegen. «Deshalb sollen die Parkplätze aus Gründen der Sicherheit aufgehoben werden.»

Wichtiges Erholungsgebiet

Eine Einschätzung, die Martin Hirs nicht teilt. Vielmehr handle es sich beim Parkplatz um den «einzigen und sicheren Warteraum für Lastwagen». Aber auch Wanderer würden ihre Fahrzeuge oft auf diesem Parkplatz abstellen, um die umliegende Landschaft zu erkunden. Der Bauvorstand verweist dabei auf den soeben öffentlich aufgelegten regionalen Richtplan, der das Gebiet westlich der Siedlung Sennhof/Oberhueb als grosses Erholungsgebiet bezeichnet, ebenso lägen im Umkreis des strittigen Parkplatzes etliche Landschaftsschutzgebiete. «Der Parkplatz erfüllt wichtige Funktionen», hält Martin Hirs fest, «wird er aufgehoben, wird kreuz und quer im Quartier parkiert.» Thomas Maag sagt, die Baudirektion werde nun das Gespräch mit den Einsprechenden suchen und ­allfällige Lösungen besprechen. Der geplante Baubeginn im Sommer des nächsten Jahres ist aber nicht mehr realistisch. (mmw)

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