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22/2017 Dorfmärt verkommt zum «Märtli»

Von adminZoZuBo ‒ 1. Juni 2017

Der Dorfmärt verkommt zum «Märtli»

Eine kleine Anzahl an Ständen, eine Kinderhand voller Flohmarkt-Stände, kein Verein, der die Märtbeiz führen wollte, und nur wenige Märtbesucher: Die Auffahrt hat dem Dorfmärt die Suppe buchstäblich versalzen.

Die «Auffahrtsbrücke» hat den Dorfmärt mit dem Flohmi zum «Märtli» verkommen lassen. Ein minimales Angebot an Markt-Ständen, ein Flohmärt, der wirklich flohmässig klein war, und die spärliche Anzahl an Besuchern zeigten, dass in Zumikon die Auffahrt vor allem als Ausflugs-Wochenende genutzt wird. Dabei animierte das strahlende Wetter wirklich zum gemütlichen Umherschlendern auf dem Dorfplatz und zum kühlenden Trunk in der Märtbeiz. Ach ja, die Märtbeiz. Weil kein Verein sie übernehmen wollte, band sich die Märtkommission selbst die Schürzen um und betrieb die Beiz unter tatkräftiger Mithilfe der Meitlipfadi. Die Pfadfinderinnen machten ihrem Namen alle Ehre und fanden als flinke Serviererinnen den Weg zu den Gästen an den langen Holztischen. Für Stimmung sorgten die Schneehas-Örgeler mit dem Zumiker Hans Blöchlinger, die ihre gewohnt guteidgenössischen, musikalischen Grüsse den Märtbeiz-Besuchern unter einem grossen Sonnenschirm entboten.

Volle Beiz, leerer Märt

Gegen Mittag füllte sich die Beiz immer mehr, an den Ständen herrschte dagegen Flaute. Auch die Zumiker Agathe und Heinz Abegg boten ihre selbstgemachten Etagèren aus ausgedientem Porzellangeschirr an. «Nein, heute ist wirklich nichts los», meint das Ehepaar. Sie seien hier, um sich und ihr Angebot in Erinnerung zu halten. Zum Glück sei die Standmiete günstig und der Weg zum Lager zu Hause kurz, so werde das kein Verlustgeschäft. Auch die ältere Frau mit dem Strickzeug ist wieder da, obwohl für ihr Angebot wahrlich nicht Saison ist. In der Hitze geht man lieber barfuss als in dicken «glismete Socke».

Senf aus dem Töpfchen

Der Stand des Mönchaltorfer «Senftopfes» von Jacqueline und Andreas Wirtz verdient eine besondere Erwähnung. Rund dreissig verschiedene Senfarten bietet er an. Von Balsamico bis Trüffel reicht die Geschmacks-Palette, von süss bis scharf die Geschmacksrichtung. Und alle Senfe sind selbstgemacht, ohne chemische Zusätze. «Wir süssen auch möglichst mit Honig, ohne Zucker», erklärt Jacqueline Wirtz. Sie würden beide aus Düsseldorf stammen, fügt sie an, und Düsseldorf sei ein Senf-Mekka mit langer Tradition. So bietet der Märt doch noch eine Trouvaille. (wn)

 

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