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24/2017 Im Showbusiness gross geworden

Von adminZoZuBo ‒ 15. Juni 2017

Im Showbusiness gross geworden

Sein Leben lang hat sich Hanswalter Huggler der Veranstaltung von Musikevents gewidmet. Erst Manager für Andreas Vollenweider, veranstaltet er nun schon seit über 20 Jahren verschiedenste Konzerte und Musikanlässe.

Hanswalter Huggler befindet sich im Endspurt der Vor­bereitungen für das diesjährige Musikfestival «Live at Sunset». Aktuell geht es um die Einholung von diversen Bewilligungen, die für die Durchführung des Anlasses auf dem Gelände der Driving Range oberhalb der Dolder Eisbahn notwendig sind. Nach einer letztjährigen Pause organisiert der neben der reformierten Kirche im Zollikerberg aufgewachsene Hanswalter Huggler die Konzertreihe nun bereits zum 21. Mal. Jahr für Jahr schafft er es, grosse Namen wie Elton John oder Sting auf den ­Adlisberg zu holen. Seit den ersten Konzerten im Hof des Landesmuseums im Jahre 1996 bis zur diesjährigen Veranstaltung im Juli war Hanswalter Huggler für die Durchführung von über 200 Konzerten mit insgesamt 500 000 Besuchern verantwortlich. Diese imposante Leistung verlangte von ihm auch grosse Flexibilität: «Weil die Kunsteisbahn beim Dolder zurzeit im Umbau ist, mussten wir das gesamte Festivalgelände dieses Jahr auf die Dolder Driving Range verschieben. Das stellte uns vor viele neue Herausforderungen», sagt Huggler. Die Organisation eines Grossanlasses wie das «Live at Sunset» ist für ihn ein Fulltime-Job. Ganz nach dem Motto «Nach dem Festival ist vor dem Festival» bleibt ihm nach einer vergleichsweisen ruhigen Herbstphase nicht viel Zeit, bis es bereits wieder an die Buchung der nächstjährigen Show Acts geht. Für den Eventmanager gibt es allerdings keine grosse Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit. Je näher das Festival rückt, desto voller ist sein Terminkalender. Um bei der Fülle an Terminen noch den Überblick zu behalten, geht er nach seinem eigenen System vor: «Ich lebe von Tag zu Tag und schaue erst am Vorabend, was am nächsten Tag ansteht. Dies ist für mich ein Art Schutzmechanismus», sagt er. Um neben der Tätigkeit als Veranstalter des Grossevents einen Ausgleich zu schaffen, praktiziert er regelmässig Yoga und macht Ausdauertraining.

Welttourneen und ausverkaufte Konzerte

Musik spielte im Leben von Hanswalter Huggler schon immer eine grosse Rolle. Während seiner Sekundarschulzeit in Zollikon spielte er intensiv Saxophon und Schlagzeug, unter anderem auch in einer Rockband. Auch die Rekrutenschule absolvierte er in einem Militärspiel. Der Hang zur Musik begleitete ihn fortan und anfangs der Achtzigerjahre begann er im Raum Zürich, Rockkonzerte zu organisieren: «Es war die Zeit der Opernhaus-Krawalle und die Stimmung der jüngeren Generation war damals sehr gereizt.» Je mehr er für die Planung von Musikveranstaltungen tätig war, desto weniger kam er jedoch selbst zum Musizieren: «Ein Instrument zu spielen, ist wie Spitzensport. Dafür braucht es tägliche Übung, wofür mir immer mehr die Zeit fehlte.» 1980 trat der Schweizer Musiker und Komponist Andreas Vollenweider ins Leben des Musik-Aficionados. Mit seiner eigenen und unverwechselbaren Musikrichtung ging Andreas Vollenweider damals auf unzählige Welttourneen. Als sein Manager war Hanswalter Huggler künftig immer an der Seite des begnadeten Musikers: «Wir hatten damals zwar kein richtiges Marketingkonzept, aber die Tourneen und Konzerte waren immer ein grosser Erfolg», erinnert sich der Vater von mittlerweile zwei erwachsenen Söhnen.

Die Wahrnehmung von Musik ist eine Gabe

Zur Musik hatte Hanswalter Huggler schon sein ganzes Leben einen direkten Zugang. Für ihn ist die echte Wahrnehmung von Musik eine Gabe, die nicht jedem gegeben ist: «Viele Menschen nehmen Musik nur als Einheitsbrei wahr und sind nicht in der Lage, die einzelnen Komponenten auseinanderzuhalten», sagt er. Die Inhalte der heutzutage produzierten Musik sind für ihn, der mit grossen Bands wie den Rolling Stones oder Deep Purple aufgewachsen ist, ohne wirklichen Charakter. Im Vorfeld der Freiluftkonzertreihe auf dem Dolder hört er sich die aktuellen Alben und teilweise auch die Konzerte der auftretenden Bands an, um sich so bereits mit der ­Musik der aufspielenden Künstler auseinanderzusetzen. Die verbleibenden Tage bis zum Festival wird er nun noch alle Hände voll zu tun haben, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sicherzustellen. Auf die Frage, wieviel Jahre er mit grossen Show Acts noch Musikfans auf den ­Zürichberg locken wird, weiss er keine Antwort: «Es hängt viel mit dem diesjährigen Erfolg des Festivals ab. In den nächsten zwei bis drei Jahren möchte ich aber schon ein wenig kürzer treten», sagt er. Mit 64 Jahren gehört Hanswalter Huggler doch eher zu den älteren Semestern im Showgeschäft. Umso wichtiger sind für ihn aber auch die Auszeiten, die er sich nach einem durchgeführten Spektakel gönnt. Wie es sich für jemanden gehört, der sein Leben der Musik gewidmet hat, lockt es ihn dann auch oft an die Strände der Musik-Inseln Ibiza und Mykonos. (lvm)

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