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30/31/2017 Auch Petrus meint es gut mit Zumiker Augustfeier

Von adminZoZuBo ‒ 3. August 2017

Auch Petrus meint es gut mit Zumiker Augustfeier

Die 1. August-Feier in Zumikon war auch dieses Jahr geprägt vom gewaltigen Höhenfeuer, vom kollektiven Cervelat-Bräteln auf den diversen Feuerstellen vor dem Festzelt und vom gemeinsamen Einstimmen aufs Fest mit Musik der Harmonie. Heuer kam noch eine zündende, spannende und amüsante Rede eines jungen Politikers aus Zumikon als Höhepunkt dazu.

 «Wachter, daher! Wachter, das isch en Befehl gsi und kei Empfehlig, Wachter, wie hebed sie dänn ihres Gwehr!» So begann, zum Amüsement der zahlreichen Zuhörer, die Festansprache von Marc Wachter, dem Präsidenten der Jungen SVP des Kantons Zürich, der noch für wenige Tage die Rekrutenschule ­absolviert. In seiner Ansprache ­verglich Marc Wachter das Militär mit der Schweiz, der «Kompanie Schweiz». Er erzählte über Wertvorstellungen, schöne und weniger schöne Erfahrungen bei der Armee, die ihm wie eine Parallelwelt zur Schweizer Gesellschaft vorkomme.

Und er brachte das gespannt lauschende Publikum zum Lachen, als er feststellte, dass man sich im ­Militär seinen Bettnachbarn nicht aussuchen könne. Dass man durchaus einen Walliser erhalten könne, der einem bis in alle Nacht Geschichten in speziellem Deutsch erzähle, obwohl man eigentlich nur schlafen wolle. Oder einen Romand, der permanent das Gefühl habe, dass man ihn nicht möge, weil er von «ennet» dem Röschtigraben stamme. Dass also im Militär auf engstem Raum verschiedensprachige Menschen miteinander auskommen müssten. Weil man die meisten Aufgaben nur mit gemeinsamem Anpacken lösen könne.

Solidarität und Kompromisse

Genau eine solche Schicksalsgemeinschaft sei die Schweiz mit ihren vier Sprachregionen, 26 Kantonen und 2255 Gemeinden, erläuterte der Jung-SVPler. Und das funktioniere ja seit nunmehr 726 Jahren dank dem Willen, sich mit Kompromissen zusammenzuraufen.

Zweiter Punkt von Marc Wachters Rede waren die Kameradschaft und der freiwillige Einsatz. So habe etwa der Verschönerungsverein diese Bundesfeier im Ibruch hoch oben am Chapf für Gottes Lohn auf die Beine gestellt (unter Mithilfe der Gemeindedienste). Auch die Harmonie unterhalte die Festgemeinde gratis. Und schliesslich betrieben die fleissigen Damen der Gymnastikgruppe die Festwirtschaft ohne Lohn. 670 Millionen Stunden freiwillige und ehrenamtliche Arbeit würden die Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr leisten, rief Marc Wachter die Zahlen in Erinnerung: «Zu normalen Ansätzen berechnet, wäre das unbezahlbar.»

Schweizer Psalm etwas zittrig

Marc Wachters Rede regte zum Schmunzeln und Nachdenken an, seine jugendliche Unbeschwertheit überzeugte das Publikum im Zelt. Den Schweizer Psalm stimmte die Festgemeinde zunächst etwas zittrig an, dank der Begleitung der Harmonie wurde der Gesang im Laufe der vier Strophen allmählich kräftiger. Dass der Verschönerungsverein Liedtext und Noten für alle ausgedruckt hatte, wird zur wachsenden Sicherheit der Sänger beigetragen haben.

Das mächtige Höhenfeuer loderte hoch in den Nachthimmel, im Hintergrund zischten von beiden Seeufern aus die Raketen hoch. Cervelat und Brot waren ausreichend vorhanden und so hielten bald alle ihre Wurst über die verschiedenen Feuer vor dem Festzelt. Beim Bräteln wurden neue Bekanntschaften geknüpft und alte aufgefrischt. Das Alphorn-Duo Wassberg verkürzte die Wartezeit mit heimatlichen Klängen, während im Zelt Peter Fässler das Publikum mit «Hudigäggelern», alten («Rote Lippen soll man küssen») und neueren Hits unterhielt. Langsam neigte sich die Feier dem Ende zu. Rede gut, Fest gut, Wetter trocken – was will man mehr. (wn)

 

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