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30/31/2017 Badi mit Berghütten-Charme

Von adminZoZuBo ‒ 3. August 2017

Badi mit Berghütten-Charme

Im Wydenbad sind die Älteren unter sich. Das kulinarische Angebot ist übersichtlich – aber das stört bei der Idylle niemanden.

Eins steht fest: Niemand geht wegen des kulinarischen Angebots ins Wydenbad in Erlenbach. Die Speisekarte ist übersichtlich, Überraschungen fehlen. Aber dafür hat das Holzbad etwas zu bieten, was anderswo fehlt: Ruhe. Eine idyllische Stille liegt über der Anlage. Niemals käme eine Mutter auf die Idee, mit ihren Kindern hierher zu kommen. Es fehlt jegliche Attraktion. Kein Spielplatz, keine Rutschbahn, kein Blasio, kein Sprungturm. Auch Jugendliche wird man hier wohl nur selten antreffen. Dafür ist die Badi zu klein. Es gibt keine Ecke, in die sie sich verziehen können. Alles ist einsehbar. Und das meiden Jugendliche wie Dracula den Knoblauch. Also treffen wir vornehmlich ältere Besucher hier an, die genau das schätzen: die Stille. Und die Atmosphäre einer Badi mit Berghütten-Charme.

Holz allerorten

Alles ist aus Holz. In den Umkleidekabinen könnte man sich vorstellen, hoch oben in den Alpen zu sein. Bügel an Bügel hängen dort die Kleider, Hosen, Röcke. Keiner hat hier Angst, dass etwas wegkommen könnte. Ab und zu steigt einer der Besucher in den See und ist mit ein paar Zügen auf dem Holzfloss, das herrlich schaukelt, wenn mal wieder ein Schiff vorbeigezogen ist.

Schwimmen macht aber hungrig, und dann geht man zu Bernhard. Er ist Bademeister, Koch, Service- und Abwaschkraft in Personalunion. Alles wird frisch zubereitet, sogar die Rüebli werden erst dann geraspelt, wenn ein Salat bestellt wird. Das kann ein bisschen dauern, aber Zeit haben hier alle.

Es gibt den ganz klassischen Burger. Er ist okay: Brötchen, Fleisch, eine Scheibe Essiggurke, Ketchup. Fertig. Der Salat, den es gross oder klein gibt, ist interessant. Es finden sich Bohnen, Mozzarella, Mais, Blattsalat und Wassermelone Seite an Seite. Eine ungewöhnliche, aber gute Kombination. Wahlweise kann der noch mit Thunfisch angereichert werden. Der Schinken-Käse-Toast ist warm. Mehr sollte zu dem kleinen Snack nicht gesagt werden.

Die Wähe ist Trumpf

Aber dann kommt sie auf dem Teller daher: eine Monster-Wähe. Gross, saftig, mit Apfel und Nektarine, nicht zu süss deckt sie den Kalorienbedarf eines Tages. Aber egal. Hier haben nicht nur alle Zeit. Sie haben auch die Zeit überwunden, in denen Kalorien gezählt wurden. Wenn überhaupt geht es hier nur noch um Cholesterin. Wenn Bernhard gerade nicht mit Kochen, Kassieren, Abwaschen oder Raspeln beschäftigt ist, kommt er kurz raus, will wissen, ob alles in Ordnung ist. Und das ist es in der Holzbadi Wyden. (bms)

 

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