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40/2017 Zwischen Kunst und Kleidern

Von adminZoZuBo ‒ 5. Oktober 2017

Zwischen Kunst und Kleidern

Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich Annelies Bachofen von ihrem Amt als Bezirkspräsidentin der Frauenvereine: Sie lud zur geschlossenen Führung durch Max Bills Haus in Zumikon.

Zunächst präsentierte Annelis Bachofen ihren Amtskolleginnen im Rahmen des jährlichen Treffens aller 15 Frauenvereine des Bezirks Meilen die wunderschöne Kleider- und Spielzeugbörse unterm Dach des Zumiker Treffs. Anschliessend ging es in das Atelier des international bekannten Künstlers, das von dessen Witwe als Stiftung betrieben wird. Einigen der Besucherinnen war schon der Neid im Gesicht ab­zulesen, als sie die Räumlichkeiten der Börse – die vom Zumiker ­Frauenverein geführt wird – besichtigten. Wer hat sonst noch eine ­Secondhand-Börse mit so schöner Seesicht? Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass gerade die ehrenamtlichen Helferinnen der Spielzeugbörse lange Jahre im feuchten ­Keller des Hauses arbeiten mussten. Empfangen worden waren die ­Frauen von Gemeinderat Christian Dietsche, der kurz die Geschichte Zumikons vom Bauerndorf zur beliebten Goldküsten-Gemeinde skizzierte. Anschliessend übergab er die Gruppe an Dennis Padel, der als Leiter des Freizeitzentrums das Haus mit seinen vielen Angeboten samt Café Fischvogel vorstellte.

Geheimnis gelüftet

Der nächste Programmpunkt war lange ein Geheimnis gewesen. Wo würde es hingehen? Und so staunten die mehr 30 Abgesandten nicht schlecht, als Annelies Bachofen verkünden konnte, dass sie das Haus von Max Bill besuchen ­würden. Dessen Witwe, Angela Thomas, und ihr neuer Mann, der Schweizer Filmemacher Erich Schmid, stehen nicht gerne im Licht der Öffentlichkeit und öffnen die Türen zu dem versteckt liegenden Haus nur selten. Nun aber empfingen gleich beide die Delegierten aus dem Bezirk und führten sie in zwei Gruppen durch das verwinkelte Haus, das voller Kunst steckt. Überall standen Skulpturen Max Bills, an den Wänden hingen Bilder von ihm, das Arbeitszimmer quoll über mit Werken über den Architekten, Maler und Bildhauer. ­Angela Thomas liess mit Erinnerungen an die gemeinsame Zeit und Anekdoten den Künstler le­bendig werden. Immerhin gilt Bill als Mitgründer der Bauhaus-­Bewegung. Doch nicht nur der Schweizer ist mit zahlreichen Werken zu sehen. Auch andere renommierte Künstler sind mit Exponaten in dem Anwesen vertreten. Nicht ganz glücklich zeigte sich Angela Thomas mit der Schweizer Kunstwelt, in der der Prophet im eigenen Land nichts gelte. Deutschland hat schon lange Interesse an der Sammlung bekundet. Die ETH, der An­gela Thomas das Haus schenken wollte, hatte dankend abgelehnt.

Grosses Frauennetzwerk

Viel zu schnell verging die Zeit und die Präsidentinnen der umliegenden Frauenvereine mussten zurück an die Arbeit. Auf der Tagesordnung stand auch noch der geschäftliche Teil. In der abschliessenden Jahressitzung wurde Hana Schuler aus Küsnacht zur neuen Bezirkspräsidentin gewählt. Zuvor galt der Dank der scheidenden Präsidentin. «Mit diesem besonderen Tag heute hast du es deiner Nachfolgerin nicht leicht gemacht», war da zu hören.

Nahtlos schloss sich der Apéro an, bei dem traditionell das Vernetzen im Vordergrund steht. «Die Freundschaftspflege untereinander ist ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Treffen», unterstrich Annelies Bachofen. Und das ist ein grosses Netz – vertraten die Präsidentinnen doch knapp 4200 Mitglieder in 15 Frauenvereinen. (bms)

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