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16/2018 Im «Rössli» in den Hafen der Ehe einfahren

Von adminZoZuBo ‒ 19. April 2018

Im «Rössli» in den Hafen der Ehe einfahren

In der Kirche geben sich immer weniger Paare das Jawort. Die grosse Mehrheit traut sich auf dem Standesamt. In Zollikon können Paare seit kurzem auch im Restaurant Rössli heiraten.

Im Frühling, wenn die Tage wieder länger werden, die Sonne zunehmend kräftiger vom Himmel strahlt, es überall blüht und gedeiht, zwitschern nicht nur die Vögel wieder, es läuten vermehrt auch die Hochzeitsglocken. Zwischen Ende April und Ende September finden die meisten Trauungen in Zollikon statt, das ein eigenes Zivilstandsamt betreibt. Im letzten Jahr liessen sich 89 Paare zivil trauen, gerade mal drei Paare haben sich in der Kirche das Jawort gegeben.

Für zivile Trauungen ist die Gemeinde beliebt, wie Randi Lahme, Leiterin des Bevölkerungsamtes Zollikon, weiss. «Ziviltrauungen in gediegenen Räumlichkeiten oder auch an aussergewöhnlichen Orten sind heute im Trend», sagt sie und verweist auf die Stadt Zürich, die zusätzlich zum Stadthaus Trauungen in der Weinschenke, im Zunfthaus zur Waag oder gar im Zoo durchführt. Gut mithalten kann aber auch Zollikon selbst, in der Gemeinde können Paare entweder unentgeltlich im regulären Trauzimmer im Gemeindehaus, gegen einen Aufpreis in der Villa Meier-Severini oder in der Eventlocation Angelfood heiraten. Rund die Hälfte aller Trauungen fand im vergangenen Jahr in der Villa Meier-­Severini statt, die Platz für bis zu 60 Personen und neben ihrer grosszügig angelegten Parkanlage am Dufourplatz auch noch Sicht auf den See bietet.

Seit kurzem verfügt die Gemeinde noch über eine weitere Lokalität: Heiratswillige können sich im ehrwürdigen Saal im ersten Stock des über 450-jährigen Gasthauses Rössli trauen lassen. «Gerade weil die Geschichte des ‹Rössli› so weit zurückgeht, ist es ein geeigneter und wunderschöner Ort, um Trauungen durchzuführen», ist Randi Lahme überzeugt. Viele Brautpaare würden bereits heute nach der Trauung im Trauzimmer den Apéro im Restaurant Rössli einnehmen. Auf die Suche nach einer neuen Lokalität für Trauungen habe sich die Gemeinde gemäss der Leiterin des Bevölkerungsamtes gemacht, da die Villa Meier-Severini nur in den Sommermonaten und in der Übergangszeit zur Verfügung steht und bei Angelfood zurzeit interne ­Umstrukturierungen durchgeführt werden. Aus diesen Gründen sei eine zusätzliche geeignete Raumlösung gesucht worden.

Immer mehr feiern mit

Dass heute vermehrt Trauungen in gediegenen Räumlichkeiten stattfinden, hängt auch mit der veränderten Anzahl der Gäste zusammen. Während früher häufig nur Braut und Bräutigam sowie die beiden Trauzeugen auf dem Standesamt erschienen, feiern heute immer mehr Paare zusammen mit ihrer Verwandtschaft und Freunden – auch die zivile Trauung soll romantisch sein und wird vermehrt aufwendiger und individu eller gestaltet. «Durchschnittlich bringen Brautpaare um die 20 Gäste zur Ziviltrauung mit», sagt ­Randi Lahme, der Trend nach einer grösseren Gästeschar sei aber auch in Zollikon spürbar und es werden regelmässig Räumlichkeiten für Trauungen mit grösserer Platzkapazität nachgefragt. Gewünscht würden auch hin und wieder Trauungen unter freiem Himmel, doch seien diese von Gesetzes wegen nicht erlaubt, für eine zivile Trauung brauche es ein bewilligtes Traulokal.Zollikons neustes Traulokal bietet Platz für 30 Personen. Gebucht werden kann es das ganze Jahr über, allerdings – im Gegensatz zu den anderen Lokalitäten – nur Dienstag bis Freitag, am Samstag steht das «Rössli» als Traulokal nicht zur Verfügung. Das neue Angebot scheint anzukommen. Wie Pächterin Jeannine Meili auf Anfrage sagt, durfte sie bereits erste Anfragen für Trauungen entgegennehmen. (mmw)

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