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26/2018 Nachspielzeit für das «Rössli»

Von adminZoZuBo ‒ 28. Juni 2018

Nachspielzeit für das «Rössli»

Das Gastro-Jungunternehmen Chüelebrunne zieht in das Zumiker Traditionslokal Rössli ein – zumindest für die WM.

Das Bild sieht jeder Wirt gerne. Grosse und kleinen Gäste kommen, bringen gute Laune und Hunger mit. Und beim Abschied heisst es: «Bis morgen». Sehr lange hat es das im Zumiker «Rössli» nicht gegeben. Das Restaurant samt Beiz wurde im Frühling geschlossen. Die Zukunft ist ungewiss. Aber es gibt in Zumikon auch Stefan und Zeynep Jud, die kulinarisch auf neuen Wegen unterwegs sind. Das begann mit dem Online-­Shop Chüele­brunne, wo es seit längerem schon Linsensuppe, Tomatensugo oder auch Müsli zu bestellen gibt. Die Küche hat es dem jungen Paar angetan. Nur Bio-Produkte werden verwendet. Dem virtuellen Dasein folgte der Stand auf dem Dorfmärt am Mittwochmorgen. Bei Wind und Wetter gibt es beim «Chüelebrunne» unter anderem Ravioli, ­Lasagne oder auch Rüeblisalat zu kaufen.

So innovativ und kreativ die jungen Gastrounternehmer sind, könnte man glauben, es ziehe sie nach ­Zürich, an coolere Orte. Aber die Familie Jud ist seit vielen Generationen in Zumikon zuhause und diesen lokalen Spirit leben auch Stefan und Zeynep Jud. Als sie ihren Pizza-Ofen auf dem Hof an der Chapfstrasse installierten, wurde ihnen angeboten, doch auf den Dorfplatz zu kommen. Immerhin ist da mehr Laufkundschaft unterwegs. Aber Stefan Jud ist verwachsen mit dem Bauernhaus, das im Jahr 1656 gebaut wurde. Aber er ist eben auch verwachsen mit dem Dorf und so rückte das verwaiste «Rössli» in sein Blickfeld. «Das ist einfach ein cooler Ort», urteilt er.

Plan B

Eigentlich hatten die beiden schon zuvor einen coolen Ort gefunden. Sie hatten im Frühling kurzerhand einen Bauwagen zwischen Migros und Coop aufgestellt und offerierten Wraps, Kaffee, Müsli und mehr. Sie hofften auf Schüler aus der ICS, auf Handwerker, Mütter mit Kindern. Doch erhielten sie einen «Hindernisbrief» der Gemeinde: Der Wagen sei ein Verkehrshindernis, monierte diese. Der Bauwagen musste verschwinden.

Dem ersten Frust folgte aber der Elan, doch noch kulinarisch in Zumikon weiterzumachen. «Man sollte immer einen Plan B haben», lacht Stefan Jud. Es gab einige Gespräche mit Dieter von Ziegler, dem Vertreter der Besitzerin des Gasthauses «Rössli», und die Idee, zumindest während der WM den Betrieb teilweise wieder aufzunehmen. Immerhin sind die Räume noch voll bestuhlt und eingerichtet. «Zwei Wochen haben wir aufgeräumt und geputzt», sagt Stefan Jud. Die Beiz vorne halten sie geschlossen, auch so sind die Räume gross genug. Im Anschluss konnte der Holzofen auf der Terrasse aufgebaut werden. Und vom ersten Tag an wurde das Angebot dankend angenommen. Dabei zeigt sich, dass auch viele Nicht-Fussball-Interessierte dabei sind. Die bleiben während der Spiele einfach auf der Terrasse sitzen, geniessen ein kühles Bier oder einen selbstgemachten Eistee und den Blick ins Grüne. Bis zum Finalspiel am 15. Juli wird es das Angebot von Pizza und Pfostenschüssen im «Rössli» geben. (bms)

Öffnungszeiten: www.chuelebrunne.ch

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