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50/2018 Auch Girlies spielen Fussball

Von adminZoZuBo ‒ 14. Dezember 2018

Auch Girlies spielen Fussball

Im Sommer spielen die Mädchen in Küsnacht, im Winter in der Limberger Halle. (Bild: zvg)

Die Zumikerin Nana Levysohn trainiert bei der Girls Soccer School schon Fünfjährige.

«Ihr schiesst den Ball mit dem rechten Fuss an die Wand und stoppt ihn mit der Sohle. Dann schiesst ihr mit links», gibt Nana Levysohn genau Anweisung. Ein kleines Mädchen mit grosser Zahnlücke guckt fragend. «Wo ist schon wieder links?», will sie dann wissen. Die Trainerin schmunzelt. «Schiesst einfach abwechselnd».

Nana Levysohn aus Zumikon ist Trainerin bei der Girls Soccer School und mit Eifer dabei. Einmal in der Woche trainiert sie 25 Mädchen aus der G- und F-Jugend – Mädchen zwischen fünf und neun Jahren. Dabei geht es natürlich noch wenig um Taktik, um kontrollierte Offensive oder Abseits. Wird gespielt, ist jeweils ein grosser Pulk unterwegs. Das ist normal. Im Vordergrund steht die Lust am Sport, am Ball. Die Freude an der Bewegung und das Teamspiel. In vielen Vereinen spielen ein, zwei Mädchen bei den Jungs mit. Doch da gehen sie oft unter. «Manchmal spielen einige Mädchen auch in gemischten Mannschaften. Und da sind die Mädchen viel zurückhaltender als in einer reinen Mädchenmannschaft, wo sie richtig fighten», erzählt die gebürtige Dänin. Sie kam – wie viele Mütter – über den Sohn zum Fussball. Sie brachte ihn zum Training, zu den Spielen und wartete. Doch Nana Levysohn ist niemand, der gerne einfach nur wartet. Sie begann im FC Küsnacht auszuhelfen, unterstützte Trainerin Monika Kramer, absolvierte schliesslich einen SFV-Kurs für Kinderfussball. Als sie dann im vergangenen Jahr gefragt wurde, ob sie nicht die Girls Soccer School unterstützen möchte, war sie sofort dabei. Mit 17 Mädchen startete die Fussballschule für Mädchen letztes Jahr, am Ende des Jahres trainierten 30 Mädchen. 16 Juniorinnen mit Jahrgang 2009 «mussten» in die E-Kategorie wechseln. Damit geht die Mädchen-Fussballschule in der Region in das zweite Jahr.

Gefühl für den Ball

Die vorherrschende Farbe ist Pink. Es gibt sogar Stulpen in strahlendem Pink. Die langen Haare sind zum Zopf gebunden, überall funkeln Haarspangen. Auf manchen Trinkflaschen lacht Hello Kitty. Schnell wird klar: Girlie und Fussballerin geht zusammen. Es ist nicht das oberste Ziel von Nana Levysohn, die Mädchen «fit» für eine Mannschaft oder Liga zu machen. «Wir spielen auch nicht immer nur Fussball. Gerade im Winter, wenn wir in der Halle sind, gibt es viele andere Möglichkeiten, sich zu bewegen.» Da gibt es die Kletterstangen, Matten und mehr. Manchmal wird sogar Handball gespielt. Es gehe darum, dass die Mädchen überhaupt ein Gefühl für den Ball entwickeln. Buben werde – selbst wenn sie noch nicht laufen können – oft ein Ball hingeworfen. «Die Mädchen müssen da ein bisschen aufholen», weiss die Trainerin. Sie müssten oft auch erst eine gewisse Portion Angst ablegen. Da fliegt ein Ball mal ins Gesicht, da ist mal ein fremdes Bein im Weg.

Insgesamt zehn Girls Soccer Schools gibt es rund um Zürich – eine beim FC Küsnacht. «Die Idee dazu hatten zwei Väter von Töchtern und der Erfolg gibt ihnen recht», lacht Nana Levysohn. Mädchenfussball werde zur Trendsportart, sind sich die Initianten sicher. Fussballvereine, die auch eine eigene Mädchenabteilung aufbauen möchten, können sich unter www.girlssoccerschool.ch oder www.fck.ch informieren. (bms)

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