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Spektakuläre Bienenumsiedlung

Von Antje Brechlin ‒ 20. Mai 2020

Drei Bienenvölker hatten sich vor mehreren Jahren im Dachstock eines Zolliker Einfamilienhauses einquartiert. Bei der Umsiedlung der Honigbienen wurden 40 Kilogramm Wabenmaterial und 25 Kilogramm Honig zu Tage gefördert.

Knapp 100’000 Honigbienen hatten sich den Dachstock eines Einfamilienhauses als Zuhause ausgewählt. (Bild: zvg)
Knapp 100’000 Honigbienen hatten sich den Dachstock eines Einfamilienhauses als Zuhause ausgewählt. (Bild: zvg)

Vor einem halben Jahr kaufte Familie Württemberger ein schönes, altes Haus in Zollikon. Schnell wurde klar, dass sie das Haus nicht alleine bewohnen werden: Drei Bienenvölker mit knapp 100000 Honigbienen hatten sich eingenistet. Nachbarn hatten die Familie informiert, dass im zehn Meter hohen Dachstock seit Jahren ein aktives Bienenleben zu beobachten sei. Kurz, die neuen Besitzer mussten sich um die Bienen kümmern, «schwärmen nämlich Tausende Bienen aus, wird es am Himmel ziemlich dunkel und laut», meinte Sven Württemberger. «Bienen sind für Mensch und Natur wichtig und nützlich. Aber wir wollten auch verhindern, dass jemand gestochen wird.» Die Familie setzte sich mit verschiedenen Imkern und dem ­Veterinäramt in Verbindung. Das grosse Problem war die Menge an Insekten im hohen Dachstuhl. Ein Imker mit eingespielter Dachdeckerfirma musste gefunden werden, um von aussen auf das Dach zu steigen, es professionell zu öffnen und die Bienen umzusiedeln. Nach vielen Telefonaten fand man die richtigen: Der angehende Thurgauer Bieneninspektor und Imker ­David Hablützel sowie die Dach­deckerfirma Merzegger aus St. Gallen haben Erfahrung mit aufwendigen Insektenrettungen. In einer zehnstündigen Aktion wurden die drei Bienenvölker vorsichtig aus dem Dachgeschoss geholt. 40 Kilogramm Wabenmaterial und 25 Kilogramm Honig hatten die Bienen in den vergangenen Jahren pro­duziert. «Dass unser Haus eine Bienenherberge war, spricht doch auch für den gesunden Zustand des Hauses und der gesamten Umgebung.» Die Bienenvölker bekam ein junger Imker. Die Umsiedlung kostete den Hausbesitzer mehrere Tausend Franken. Dabei ist nicht garantiert, dass die Bienen nicht wieder einziehen, denn ein Rest Honig blieb im Dachstuhl. Diesen riechen die Bienen, erklärt David Hablützel, und sollte mal ein Bienenschwarm mit einer Königin vorbeifliegen, könnte es sein, dass sich das Volk wieder einnistet.

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