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Das Talent wurde ihm in die Wiege gelegt

Von Antje Brechlin ‒ 24. Juli 2020

Maximilian Simonischek ist Schauspieler und zwar ein ziemlich guter. Beide Eltern sind Filmkünstler, die Mutter Charlotte Schwab, der Vater Peter Simonischek. Es lag nahe, dass er in deren Fussstapfen tritt. Geplant war es aber nicht. Max, wie er genannt wird, strebte eine Fussballerkarriere an. Zum Glück wurde daraus nichts, werden Fans wohl sagen, die ihn in Filmen wie «Der Verdingbub», «Akte Grüninger», «Die göttliche Ordnung» oder «Zwingli» in der Haupt­rolle gesehen haben.

Maximilian Simonischek wird in der Schweiz demnächst wieder einen Film drehen. (Bild: Fabian Schellhorn)

Wir sitzen auf dem «Reformationsbänkli» der Zolliker Allmend. Die Aussicht auf den Zürichsee ist wunderschön. Was verbindet Sie mit Zollikon?

Ja, diese Aussicht ist wirklich sehr erholsam. Ich bin regelmässig in Zollikon, weil hier sehr gute Freunde von mir und meiner Frau leben. Im Sommer 2015, als ich am Theater Neumarkt Kafkas Bau probte, absolvierte ich sogar eine komplette Saisonvorbereitung beim SC ­Zollikon. Pünktlich zum Saisonauftakt war meine Theaterarbeit allerdings erledigt und ich musste schweren Herzens wieder abreisen, ohne ein Punktspiel bestritten zu haben.

Wie kam es, dass Sie beim SC Zollikon mitspielten?

Ich habe einen Bekannten aus der Filmbranche, der damals in der ersten Mannschaft des SC spielte. Er stellte den Kontakt zur zweiten Mannschaft her.

Sie leben in Berlin und Innsbruck, sind aber häufig in der Schweiz. Was führt Sie gerade jetzt hierher?

Zum einen bin ich als Schweizer einfach gerne in meiner Heimat, ich habe viele Verwandte in Zürich und Basel. Zum anderen habe ich regelmässig beruflich in der Schweiz zu tun.

Aktuell beschäftigen mich hier zwei Projekte. Wir stecken in den Vorbereitungen zum Kinofilm «Der Leopard», produziert von C-Films, in dem ich die Hauptrolle spiele und der nächstes Jahr gedreht werden soll. Ausserdem entwickle ich mit zwei Freunden eine eigene Serie, die in Zürich spielt. Mehr kann ich dazu aber noch nicht sagen. Das ist alles noch topsecret.

Worum geht es im Kinofilm «Der Leopard»?

Das ist eine sehr spannende ­Geschichte über das Leben des ­Zürchers Hans Ulrich Lenzlinger. Bestimmt gibt es einige, die sich noch an diese auffällige Figur erinnern. Lenzlinger war Zuhälter, Lebemann, Waffennarr, Tierliebhaber und Fluchthelfer für DDR-Bürger in den Westen. Er wurde 1979 unter bis heute ungeklärten Umständen in seinem Haus in ­Zürich Höngg erschossen. Die Produktionsfirma C-Films realisiert das spannende Projekt. Die Regie wird Cihan Inan führen.

Ihre Mutter ist Schweizerin, der Vater Österreicher. Sie sind in Norddeutschland aufgewachsen. Wo fühlen Sie sich zu Hause?

In Europa und in meinen vier Wänden. Meine Kindheit habe ich in diesen drei Ländern verbracht und meine Familie lebt heute noch verteilt. Jedes der drei Länder stellt ein Stück Heimat dar.

Auf was könnten Sie in Ihrem ­Leben nicht verzichten?

Auf meine Familie, Gesundheit, den Sport und das Theater.

Als Schauspieler sind Sie privilegiert, Sie spielen Theater, drehen Kino- und Fernsehfilme, halten Lesungen. Es läuft also sehr gut bei Ihnen. Was bedeutet für Sie Glück?

Glück ist nicht das Resultat meines beruflichen Erfolgs. Glück hat für mich eher etwas mit meiner inneren Ruhe und Ausgewogenheit zu tun. Ich glaube, in jedem Schicksalsschlag liegt Hoffnung und in jedem Glück ein Stück Vergänglichkeit.

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