350 süsse Zeichen

Von Antje Brechlin ‒ 4. Dezember 2020

Die beiden Kirchen Zollikons haben sich zu einer eindrück­lichen Aktion zusammengetan – ohne diese an die grosse Kirchenglocke zu hängen. Sie beschenkten die Bewohnenden der Alterssiedlungen und des Züriwerks mit 350 Mini-­Panettoni als Zeichen, dass in dieser schwierigen Zeit an sie gedacht wird.

«Die Leichtigkeit des Seins ist weg.» Das war der Impuls, der zur Aktion Mini-­Panettoni führte. Der reformierte Pfarrer ­Simon Gebs wollte zumindest für kurze Zeit ein bisschen Leichtigkeit in das Leben betagter Menschen bringen, die sich in der Residenz Tertianum, im Alterszentrum ­Rebwies sowie im Wohn-­ und Pflege­zentrum Blumenrain mit Kontaktbeschränkungen, Zwei-­Meter-­Distanz bei den täglichen Mahlzeiten und mit Masken innerhalb der allgemeinen Wohnräume abfinden müssen. Es sei für alle nicht leicht, doch für Menschen, die nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben, besonders schwer. Mitarbeiterin Silvia Nigg schlug vor, bei fein & fine anzufragen, ob die Zolliker Unternehmerinnen eine kulinarische Idee hätten. So kam es, dass Manuela Gassmann, von Berufs wegen in der Geschenkbranche vernetzt, innerhalb kürzester Zeit 350 köstliche Mini-­Panettoni aus St Gallen organisierte. Auf Simon Gebs Anfrage boten auch die Verantwortlichen der katholischen Kirche sofort ihre Mitarbeit an. Beide Kirchen schrieben einen Brief an die drei Institutionen für Betagte. Konfirmanden verpackten während einer Konfirmations-­Stunde die Panettoni und Briefe – selbstverständlich mit Schutzmaske und desinfizierten Händen … Die katholische Kirche verteilte das Gebäck in der Alterssiedlung Rebwies. Tertianum, WPZ Blumenrein und Wohnhaus Züriwerk übernahm die reformierte Kirche. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen gerade einmal fünf Tage. Füreinander da sein, miteinander reden. So kann und soll Kirche sein.