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Der verdrängten Realität auf der Spur

Von Tobias Chi ‒ 4. Februar 2021

Der 25-jährige Maler Antonio Cekajlo Badarsah hat in den Räumlichkeiten der Fröhlich Info AG ein Pop-up-Atelier bezogen. Er versucht in seinen Werken, die herkömmliche Wahrnehmung an ihre Grenzen zu bringen.

Antonio Cekajlo kreiert in den Räumlichkeiten der Fröhlich Info AG seine Kunst. (Bild: ab)
Antonio Cekajlo kreiert in den Räumlichkeiten der Fröhlich Info AG seine Kunst. (Bild: ab)

Was bedeutet es für Sie, die ­Druckerei der Fröhlich Info AG als Atelier nutzen zu können?

Das Konzept gibt Kunstschaffenden wie mir die Chance, Projekte voranzutreiben. Durch die Pandemie werden viele zur Unterbrechung ihrer Arbeit gezwungen. Durch den Wegfall von Ausstellungen können wir Künstler mit unseren Werken nicht an die Öffentlichkeit gehen. Viele, die durch Kunst ihr Leben finanzieren, sind in ihrer Existenz bedroht. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, in ­diesen schwierigen Zeiten meine Arbeit realisieren zu können.

Mit welchem Projekt beschäftigen Sie sich zurzeit?

Ich arbeite gerade an einer Serie von Ölbildern. In diesen Arbeiten versuche ich Sujets zu entwickeln, an denen unsere gewohnte Wahrnehmung scheitert. Indem ich verschiedene Dinge kombiniere und abstrahiere, entsteht ein schmaler Grat, auf dem sich die Rezipienten, mich eingeschlossen, nicht mehr sicher sind, was sie wahrnehmen.

In Ihren Arbeiten setzen Sie sich mit dem Unheimlichen auseinander. Was fasziniert Sie daran?

Wir begegnen dem Unheimlichen in den scheinbar harmlosesten ­Dingen. Durch unsere Erziehung, ­unsere Erfahrungen und unseren kulturellen Hintergrund nehmen wie die Realität auf eine bestimmte Weise wahr. Die Wahrnehmung der dahinter verborgenen, verdrängten Realität fasziniert mich. In meinen Werken versuche ich, den Blick darauf freizulegen.

Welches Material bevorzugen Sie, um dieses Vorhaben umzusetzen?

Am liebsten arbeite ich mit Öl­farben, doch bestimmt jeweils die künstlerische Herausforderung die Wahl des Materials. In früheren Werken während meines Bachelorstudiums habe ich mit einem Stuhl oder mit Modelliermasse gearbeitet. Hier war die dritte Dimension wichtig, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.

Welche Vorbilder haben Sie?

Ich finde es sehr schwierig, Vorbilder zu benennen. Die Liste der Künstler, die mich faszinieren, ­besteht aus rund hundert Namen. Darunter sind zeitgenössische Künstler wie Avery Singer oder ­Farah Atassi, aber auch klassische Maler wie William Waterhouse oder Caravaggio. Daneben inspirieren mich auch andere Bereiche wie Mode- oder Produktdesign oder auch Animes.

Mit Antonio Cekajlo Badarsah sprach Tobias Chi


Mittendrin: Kultur bei Fröhlich

Ohne Applaus keine Wertschätzung. Junge Künstler haben durch ­Corona ihre Bühne verloren und leiden in Zeiten der Lockdowns besonders stark. Geplante Ausstellungen und Events sind bis auf weiteres verschoben oder wurden gar abgesagt.

Die Fröhlich Info AG solidarisiert sich mit den Talenten, öffnet ihnen die Türe und stellt ihnen den Maschinenraum für Projekte zur Ver­fügung. Eine Plattform mittendrin, Corona-konform, die es jungen Kunstschaffenden ermöglicht, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Unsere Leserschaft entführen wir alle zwei Wochen in Welten der Kunst und Musik. Seien Sie gespannt auf neue Einblicke und Perspektiven.

Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir die Werke online publizieren. Sie arbeiten künstlerisch, stehen am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn und möchten in unseren Räumlichkeiten Ihr Können zeigen? Schreiben Sie uns eine E-Mail: redaktion@zobo.ch

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