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Im Einsatz für den Bevölkerungsschutz

Von Simon Bühler ‒ 13. Mai 2021

Letzte Woche hat der Zivilschutz Zollikon unter der Führung des Zivilschutzkommandanten Thomas Stettler den ersten Wiederholungskurs des Jahres durchgeführt. Ein Augenschein.

Systemrelevant: Zivilschützer trainieren für den Einsatz in Krisen,  Notfällen, Katastrophen. (Bild: cef)
Systemrelevant: Zivilschützer trainieren für den Einsatz in Krisen, Notfällen, atastrophen. (Bild: cef)

Jetzt sieht man sie wieder: die Männer in den dunkelgrünen Uniformen mit dem markanten Dreiecks-Logo in Blau auf orangem Grund. Die ersten Wiederholungskurse (WK) des Jahres 2021 sind angelaufen. Im Zentrum der aktuellen WKs stehen die sogenannten «Wartungstage» der Zivilschutzanlagen, wie des Kommandopostens (KP) Bergstrasse. «Wir kontrollieren viermal jährlich entlang einer Checkliste die Funk­tionstüchtigkeit der Anlagen, etwa die Wasserversorgung und die ­Dieselaggregate, um die Werterhaltung der Anlage sicherzustellen», erklärt Zivilschutzkommandant Thomas Stettler. Die Anlage KP Bergstrasse ist für das Gemeindeführungsorgan (GFO) im Notfall sowie für die Führung der Zivilschutzorganisation bestimmt. Für die Bevölkerung stehen in einer Krise die Sammelschutzräume im Dorfzentrum und beim Sportplatz zur Verfügung. Diese werden ebenfalls vom Zivilschutz unterhalten.

Thomas Stettler ist beruflich als «Chef Einsatz» des Amtes für Militär und Zivilschutz des Kantons Zürich tätig. Bei der Gemeinde ­Zollikon wirkt er als Zivilschutzkommandant und führt aktuell eine Truppe von 93 Zivilschützern: Männer im Alter zwischen 20 und 40, die bei der militärischen Aushebung beim Zivilschutz eingeteilt wurden. Sie sind verpflichtet, pro Jahr im Minimum drei Tage Dienst zu leisten, maximal sind es 21 Tage. Der Sollbestand für die Gemeinde Zollikon beträgt 115 Personen. Eine Gesetzesänderung begrenzt die Dienstpflicht per 1. Januar 2021 auf 14 Dienstjahre. Vorher mussten alle Zivilschützer bis zum Alter von 40 Jahren ihre jährlichen Dienst­tage leisten. Neu gilt diese Grenze nur noch für Offiziere und höhere ­Unteroffiziere. In der Folge muss der Zivilschutz mit rund einem Drittel weniger Leuten ihren Auftrag erfüllen.

Den letzten Ernstfall-Einsatz leistete die ZSO Zollikon 2020 in der Unterstützung des Spitals Zollikerberg bei der Bewältigung der ersten Coronawelle. Davor unterstützte der ZSO bei einem Grossbrand an der Seestrasse die Feuerwehr bei der Verkehrsregelung. Weitere ­Einsätze, wofür die Zivilschützer jährlich trainieren, sind Grossereignisse und Unwetterkatastrophen, für die der Umgang mit Kettensäge, Seilzug-Apparaten und Hebekissen geübt sein will.

Systemrelevant

Zurück zur Anlage KP Bergstrasse: Die jungen Männer packen wacker an, die Stimmung ist gelöst, die Arbeit im Team macht offensichtlich Spass und wird als Abwechslung zum Berufsalltag wahrgenommen. «Die aktuelle Gruppe zeigt grossen Einsatz», lobt Kommandant Thomas Stettler. Das ist nicht immer so. Wegen Corona haben einzelne Zivilschützer Vorbehalte, was Sicherheit und Sinn ihres Einsatzes betrifft. Was Stettler nicht gelten lässt: «Gerade in Krisenzeiten wie der aktuellen Pandemie ist es wichtig, die Einsatzbereitschaft des Bevölkerungsschutzes durch Ausbildungs-WKs sicherzustellen: «Der Zivilschutz ist eine systemrelevante Organisation. Wir achten darauf, die WKs in kleinen Gruppen durchzuführen», sagt Stettler. In seiner Wahrnehmung hat sich seit Corona das Bewusstsein der Bevölkerung geändert, was Einsatz und Aufgaben des Zivilschutzes anbelangt. Für den engagierten ­Zivilschutzkommandanten eine erfreuliche Entwicklung.

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