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Neue Grundlage für bewährtes Angebot

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 9. September 2021

Am 26. September stimmen die Zumiker auch über die Zusammenarbeit mit der Zollinger Stiftung ab.

Im Alltag des Zollinger Heims soll sich nichts ändern. Eine Leistungs­vereinbarung soll die Einrichtung aber wettbewerbsfähiger machen. (Bild: Archiv)
Im Alltag des Zollinger Heims soll sich nichts ändern. Eine Leistungs­vereinbarung soll die Einrichtung aber wettbewerbsfähiger machen. (Bild: Archiv)

Der Bereich der häuslichen Pflege wächst und wächst. Wir werden immer älter – und möchten doch – wenn möglich – nicht in eine Altersresidenz, wo die Pflege vor Ort ist. Wir möchten, dass die Pflege zu uns nach Hause kommt. Um in diesem umwor­benen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, soll in Zumikon die ­Zusammenarbeit mit der Gustav Zollinger Stiftung auf neue Füsse gestellt werden. So soll die Stiftung die Möglichkeit bekommen, selbständig und unabhängig wirken zu können. Darüber stimmen die Zumiker am Sonntag, 26. September an der Urne ab. Über was sie konkret entscheiden werden, wurde vergangene Woche informiert – und betont, dass die Zumiker und Zumikerinnen weiterhin auf das umfassende Angebot der Zollinger-Pflege zugreifen können. Darauf schienen die meisten Bürgerinnen und Bürger auch ohne Informationen zu vertrauen – es kam nur knapp ein Dutzend Interessierte zu dem Anlass. Bereits gut geheissen wurde das Geschäft auch von der Rechnungsprüfungskommission.

Zunächst erinnerte Christian Dietsche, Vizepräsident des Stiftungsrats und als Gemeinderat Vorsteher des Ressorts «Gesellschaft», an die Geschichte der Stiftung. Diese wurde 1973 gegründet, mit dem Zweck, ein Alters- und Pflegeheim für Maur und Zumikon zu bauen und zu betreiben. 1979 kam es zum Vertragsabschluss über den Bau und Betrieb des «Zollinger Heims». Zwei Drittel der Kosten übernahm Maur, ein Drittel Zumikon. 2015 folgte eine Gesamtsanierung; das Pflegezentrum Forch entstand. Angeboten werden Lang- und Übergangspflege, Ferien- und Tagesplätze, eine Demenz-Wohngrupppe, Wohnen mit Service in der Residenz, die Betreuung durch Cura Mia und vor allem die ambulante Pflege durch die Spitex Pfannenstiel. Christian Dietsche: «Wird dieser Vertrag nun gekündigt, passiert das absolut ­einvernehmlich. Alle Seiten werden davon profitieren.»

Ambulant vor stationär

Vor mittlerweile zehn Jahren wurde dann das Pflegegesetz beschlossen mit einem Systemwechsel von der Objekt- zur Subjektfinanzierung. Der Blick ging weg von den Heimen, hin zu den Senioren und Seniorinnen. Parallel gilt der Grundsatz «ambulant vor stationär». Eingeführt wurde auch die Wahlfreiheit bei der Auswahl der Pflegeeinrichtung. Somit stieg der finanzielle Druck sowohl auf Seiten der Leistungserbringer als auch bei den Kostenträgern. Ziel der Neuregelung war auch, dem steigenden Wettbewerb – auch mit privaten Anbietern – standhalten zu können. Die Zeichen dafür stehen gut. «Seit 2018 schreiben wir schwarze ­Zahlen», unterstrich Lothar Raif, ­Präsident des Stiftungsrates: «Der Stiftungsrat steht hundertprozentig hinter der Entscheidung weg vom unflexiblen Vertrag zu einer Leistungsvereinbarung.» Volle Unterstützung signalisierte auch Roland Humm, Gemeindepräsident aus Maur: «Wir sehen in der Zolliker Stiftung einen zuverlässigen Partner, der vor allem die Menschen ins Zentrum des Handelns stellt.» Die Gemeinde Maur möchte beim bisherigen Vertrag bleiben.

Die Leistungen der Zolliker Stiftung zu Gunsten der Zumikerinnen in Zahlen: Stationäre Pflegeeinrichtung: Betreuung von 73 Zumikern in den letzten zwei Jahren (20 Prozent der Nachfrage). Ambulante Pflegeeinrichtung: Betreuung von 200 Bewohnern in den letzten zwei Jahren. Seniorenwohnungen: 12 Wohnungen durch Zumiker gemietet (34 Prozent)

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