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Entscheidungen zum Lebensende

Von eingesandt ‒ 11. November 2021

Nahezu 100 Mitglieder und Nichtmitglieder folgten am 9. November der Einladung des Vereins Senioren für Senioren Küsnacht – Erlenbach – Zumikon zum Vortrag des Ethikers und Theologen Heinz Rüegger. Das Thema: «Entscheidungen zum Lebensende».

Der Ethiker und Theologe Heinz Rüegger sprach über selbstbestimmtes Sterben. (Bild: zvg)

Sterblichkeit gehört zum Menschen. Was früher aber als von der Natur oder von Gott verfügtes Schicksal betrachtet wurde, werde heute als Folge der medizinischen Fortschritte immer mehr zum selbst bestimmbaren Ereignis. So hat das Bundesgericht am 3.11.2006 festgehalten: «Zum Selbstbestimmungsrecht im Sinne von Art. 8 Ziffer 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention gehört auch das Recht, über Art und Zeitpunkt der Beendigung des eigenen Lebens zu entscheiden.»

Dieser Paradigmenwechsel bringt es gemäss Heinz Rüegger mit sich, dass die Ausweitung der Freiheit und der menschlichen Verantwortung auch zu einer Überforderung führen kann. Will ich auf lebensverlängernde Massnahmen verzichten? Darf ich als alter Patient meine Pflege der Gesellschaft zumuten? Darf ich meinen eigenen Tod beschliessen? Diese Verantwortung lässt sich nicht auf andere abschieben. Ein gutes Sterben wird zur letzten Planungsaufgabe des Menschen. Wir müssten lernen, einerseits das eigene Sterben eigenverantwortlich zu gestalten und andererseits die passiven Seiten des Lebens hinzunehmen, argumentierte Rüegger.

So beeindruckend der Vortrag gerade in der Zeit der Pandemie war, so willkommen war der von den Gastgebern offerierte Apéro, bei dem man sich im Gespräch gern wieder erfreulicheren Dingen zuwandte.

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