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Pausenplatzgeflüster

Von Zolliker Zumiker Bote ‒ 17. Dezember 2021

Hier schreiben Primarschüler unserer Gemeinden Geschichten, die sie auf dem Pausenplatz oder in der Freizeit erleben.

Der Zolliker Zumiker Bote möchte wissen, über was da gesprochen wird. Heute berichtet eine Schülerin der Primarschule Rüterwis über Abenteuer im Klassenlager.


Das Klassenlager

Mit Corona ist es schwierig. Masken werden getragen, niemand vergisst den Abstand. Die Geschichten der Älteren über das Klassenlager, nun, so manches wird erzählt. Ein einzelnes Wort jedoch bekam es hin, unsere Erwartung, Freude und Hoffnung in denselben Brunnen zu versenken. Virus, ich könnte es verfluchen.

Der Sommer kam. Alles spielte sich wie ein Film vor meinen Augen ab. Lachen, weinen, alles verging wie im Flug. Doch meine Gedanken kreisten, trotz aller Ablenkung, immer wieder um das Klassenlager. In der dritten Schulwoche war es so weit. Unsere Aufregung war nicht umsonst gewesen, zu Hause jedoch, hiess es packen. Nachdem Kleider, Jacken, Zahnbürsten und jede Menge dicke Pullover fest verstaut waren, schlüpfte ich schliesslich ins Bett. Für viele von uns entpuppte sich jene Nacht schlaflos.

Müde, aber glücklich begaben wir uns frühmorgens auf die Reise. Eine zwei Stunden lange Zugfahrt wurde ohne Übelkeit überwunden, danach fuhren wir den steilen Weg zu unserer Unterkunft hinauf. Dort jedoch trafen wir auf mehrere blasse Gesichter. Noch wartete ein kurzer Fussmarsch auf uns. In der «Kiwi Lodge» angekommen, stürmten wir sofort ins Haus, um das schönste Zimmer für uns zu beanspruchen. Wie es bei uns Kindern üblich ist, wurde die Sache mit «Das ist meins!»-Rufen geregelt. Zu viert bezogen wir also unsere Räume, die jedoch alle gleich waren. Da den Lehrern auch klar war, was bei uns so ablief, wurden gegenseitige Zimmerbesuche gestrichen. Angekommen, hatten wir uns vorgenommen, etwas auszuruhen, die Lehrer aber zeigten kein Erbarmen. Gleich darauf standen wir mit gepackten Rucksäcken bereit, um zu wandern. Unter der prallen Sonne stöhnten und schwitzten wir und mussten mitansehen, wie die Erwachsenen gut gelaunt weit vor uns her spazierten. Ein Trost war, dass wir unsere Sandwiches verspeisen durften. Nachdem dies bezwungen war, sah man schon alle zurück in der «Kiwi Lodge» auf dem Trampolin springen. Wir spielten dann gemeinsame Spiele auf der feuchten Wiese. Als der Tag sich zum Abend neigte, setzten wir uns um ein ­Lagerfeuer und hielten Marshmallows hinein. Ich wartete geduldig, bis meines eine appetitlich braune Kruste hatte. Nach dem Essen schickten die Lehrer uns Kinder ins Bett. Doch dort wurde keineswegs geschlafen. Wir unterhielten uns bis spät in die Nacht hinein, während eine nach der anderen einschlief.

Am nächsten Morgen wiederholten sich die anstrengenden Wanderungen. Als wir alle schweissnass zurückkamen, durften wir eine Pause machen. Wir tollten vergnügt umher, lachten und spielten als ganze Klasse zusammen Spiele. Nochmals zündeten wir ein Feuer an und danach hiess es tanzen! Mit Musik in den Ohren und leise vor uns hin summend legten wir uns eine halbe Stunde später schlafen.

Mittwochs stand meine Zimmergruppe früh auf, denn wir waren dran mit Tischdecken. Nachdem sich alle satt gegessen hatten, machten wir uns auf zur Rodelbahn. Wir überwanden den Seilpark und sausten danach die Bahn hinunter. Am Donnerstag war ­Movie-Night, wir schauten gemeinsam einen Film und lachten so viel wie nie. Am letzten Tag machten wir zum Abschluss einen Foxtrail. Erschöpft, aber glücklich kehrten wir nach Hause zurück.

Vera V.

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