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Als nichts mehr ging, da liefen sie

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 10. Februar 2022

Lydia Schwegler wurde für ihre 100. Wanderung bei «Zämegolaufe» geehrt.

Lydia Schwegler freute sich über eine Trinkflasche als Belohnung für die hundert gelaufenen Wanderungen. Waldemar Zimmermann begrüsste am Montagmorgen zahlreiche Seniorinnen und Senioren. (Bilder: bms)
Lydia Schwegler freute sich über eine Trinkflasche als Belohnung für die hundert gelaufenen Wanderungen. Waldemar Zimmermann begrüsste am Montagmorgen zahlreiche Seniorinnen und Senioren. (Bilder: bms)

Auch als während der schlimmsten Corona-Lage fast nichts mehr ging, da liefen sie. Die Seniorinnen und Senioren von «Zämegolaufe» waren unterwegs – trotz der vielen Massnahmen und auch bei Wind und Wetter. Und während andere Vereine unter Mitgliederschwund leiden, die Spaziergänger vermehren sich. So konnten bei dem jüngsten Treffen am Montag nicht nur viele alte Bekannte ein Wiedersehen feiern, auch zwei neue Gesichter nahmen an der ­langen Tafel Platz. Wie jedes Mal begrüsste Waldemar Zimmermann die Runde herzlich und bester Laune. Er hatte gleich zwei gute Gründe für die prächtige Stimmung: Zu Gast war Marianne Hostettler, Altersbeauftragte der Gemeinde ­Zumikon. Sie verkündete, dass die Sozialbehörde just die weitere Unterstützung des Vereins zugesagt habe. «Das Votum war eindeutig, und das ist bei Weitem nicht immer so», unterstrich sie.

Der zweite Grund war Lydia Schwegler. Für ihre unermüdliche Laufbereitschaft wurde sie nicht nur mit herzlichem Applaus belohnt, sondern auch mit einer Trinkflasche, damit sie auf den ­Wegen nie eine trockene Kehle hat. Im September 2020 war sie das erste Mal mit von der Partie. Mittlerweile hat sie an 100 Wanderungen teilgenommen. «Das ist eine absolute Topquote», urteilte Waldemar Zimmermann. «Eine Bekannte hat mich gefragt, ob ich nicht auch mal mitkommen wolle. Nachdem mein Mann verstorben war, hatte ich genug Zeit», erinnert sich die Zumikerin, die im kommenden Monat ihren 87. Geburtstag feiert. «Mir hat sofort gefallen, dass man sich nicht an- oder abmelden muss, sondern einfach vorbeikommen kann, wenn man Lust hat.» Und meistens hat sie Lust. Wenn die Termine bekannt sind, trägt sie diese sofort in ihre Agenda ein. War sie mit dabei, markiert sie den Termin mit grünem Leuchtstift. «Ich finde es auch schön, dass wir alle gleich per Du sind. Es ist nicht wichtig, wer oder was jemand mal war. Uns verbindet die Bewegung.» Sie betont, wie wichtig dabei die Gesellschaft sei, das Miteinander. Eine Lieblingsstrecke hat sie nicht. «Für mich ist alles gut», sagt sie bescheiden. Aber ein bisschen länger könnten die Strecken vielleicht doch sein. Immerhin zieht es Lydia Schwegler bei gutem Wetter auch am Wochenende noch auf Wanderwege.

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