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Forsthütte Feufbüel: Abriss!

Von Antje Brechlin ‒ 12. Mai 2022

Wie wir in der letzten Ausgabe meldeten, gibt die Arbeitsgruppe Waldhütte auf. Jahrelang hat sie um die weitere Nutzung der alten Forsthütte gekämpft – und als letzte Chance auf eine Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverein Zumikon gehofft.

Die Tage der Forsthütte Feufbüel sind gezählt. (Bild: ab)
Die Tage der Forsthütte Feufbüel sind gezählt. (Bild: ab)

Die Arbeitsgruppe Waldhütte, bestehend aus Mitgliedern des Quartiervereins Zollikerberg und anderen Unterstützern gibt verärgert und enttäuscht bekannt: «Es hat nicht sollen sein». Zehn Jahre hatte sie sich für die Nutzung einer Waldhütte in Zollikon eingesetzt. Die 60 Jahre alte Forsthütte, von der Holzkorporation Zollikon als Werkhof genutzt, wäre dafür ideal gewesen. Nachdem klar war, dass diese einen neuen Werkhof bauen durfte, lag es nahe, Feufbüel als Waldhütte für Aktivitäten weiter zu nutzen. Die Resonanz war gross. Neben Meitlipfadi, Familienclub und dem Zürcher Job-Bus bekundeten zahlreiche Vereine ­Interesse. In umliegenden Gemeinden wie Küsnacht und Meilen werden Waldhütten jedenfalls rege genutzt.

Pro Natura beharrte auf ihrem Recht. Doch der Verein Pro Natura gab sich dem Projekt der Holzkorpo­ration gegenüber kompromisslos. Er rekurrierte erfolgreich gegen die Baubewilligung und bekam Recht. Grund war auch der neue, überdimensionierte Werkhof. In einem Vergleich verzichtete Pro Natura zwar, gegen das neue Projekt eines verkleinerten Werkhofs vorzugehen, bestand aber darauf, dass alle alten Betriebsgebäude inklusive der Forsthütte um den neuen Werkhof abgerissen werden. Die Arbeitsgruppe suchte darauf das Gespräch mit dem Kanton, der für Bauvorhaben im Wald zuständig ist. Dieser beharrte aber auf den Vorgaben der Baubewilligung und war nicht bereit, den anfänglich angedeuteten Ermessensspielraum zu nutzen und eine neue Nutzung der bestehenden Hütte zu erlauben.

Neue Hoffnung

Die Arbeitsgruppe suchte auch das Gespräch mit den Rekurrenten. Doch Pro Natura zeigte nach Aussage von Fritz Wolf, Co-Präsident des Quartiervereins Zollikerberg keine Verhandlungsbereitschaft, auch nicht über ökologische Ausgleichsmassnahmen erkennen, sondern meinte lapidar, dass «man ja nur die Hälfte der 70 Quadratmeter grossen Waldhütte abreissen müsse, 35 Quadratmeter würden einer Gemeinde für eine Forsthütte in der Regel vom Kanton zugestanden.» Die Arbeitsgruppe suchte sodann Miteigentümer und Nutzer der Waldhütte. Via Gemeinde Zumikon wurde das Begehren an den Gemeindeverein und Verschönerungsverein weitergeleitet. Beide Vereine zeigten sich bereit für ein Treffen.

Aus der Traum

Die Arbeitsgruppe legte einen Vertragsentwurf zur Zusammenarbeit vor – ohne ein finanzielles Engagement der Zumiker Vereine. Doch beide zogen sich zurück: «Der Quartierverein Zollikerberg und die Arbeitsgruppe Waldhütte haben einen super Job gemacht, aber der Gewinn für die Bewohnerinnen und Bewohner Zumikons ist nach unserer Einschätzung zu ­gering», erklärt Doris Staubli, Co-­Präsidentin des Gemeindevereins. Auch die Unsicherheiten seien zu gross. Nicht abschätzbar sei, wie hoch die bürokratischen Hürden sowie der personelle Arbeitsaufwand bei der Renovation wären. Und wie viele Zumiker schliesslich die Waldhütte nutzen würden. ­Zumikon habe mit dem Schützenhaus, dem Pfadiheim und der ­CEVI-Hütte viele Möglichkeiten, Anlässe durchzuführen.

Die Arbeitsgruppe gibt nun das Projekt Feufbüel auf. Man wisse nicht mehr, was man noch tun könne. Einen besseren Standort als die Forsthütte mit vorhandener ­Infrastruktur und Erschliessung gebe es in Zollikon nicht. Wenn im September der neue Werkhof gebaut ist, wird die alte Hütte abgebrochen und dem Waldboden gleichgemacht.

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