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Zolliker Seebadi: Geschlossen trotz Sonnenschein

Von Antje Brechlin ‒ 2. Juni 2022

Die Badis sind seit Anfang Mai geöffnet, auch am vergangenen Wochenende. Nur die Zolliker Seebadi blieb geschlossen.

Die Öffnungszeiten der Zolliker Seebadi schwanken stark. (Bild: ab)

Wer am vergangenen Wochenende in die Zolliker Seebadi wollte, stellte schnell fest, dass sie geschlossen war. Küsnachter Seebadi, Zürcher Seebad Tiefenbrunnen, Zumiker Juch oder Fohrbach – alle hatten durchgehend geöffnet, bloss die Zolliker Badi blieb trotz Sonnenschein am Nachmittag zu. Die Temperatur war zwar frisch, gerade einmal 17 Grad zeigte das Thermometer, die Seetemperatur mit 18 Grad war erfrischend. Die Kinder könnten planschen, die Erwachsenen ein paar Bahnen ziehen. Anschliessend wären Kaffee oder Eis vom Kiosk sehr erquicklich gewesen. All das war in Zollikon nur im Fohrbach möglich, was vor allem Eltern mit kleinen Kindern gefreut haben mag, doch einige schwören auf ein erfrischendes Bad in «ihrer» Seebadi. Auf Nachfrage bei der ­Gemeinde sieht die Schlechtwetter-Regelung vor, dass das Bad bei einer Lufttemperatur unter 16 Grad und einer Wassertemperatur unter 17 Grad geschlossen werden kann. Da dies nicht der Fall war, gibt es weiter die Möglichkeit, die Badi bei einer Besucherfrequenz unter fünf Badegästen zu schliessen. Demnach waren sowohl am Samstag als auch am Sonntag bis zirka 13 Uhr Bademeister, aber zu wenige Badegäste vor Ort. Deshalb schloss die Badi an beiden Nachmittagen. Das Fohrbach blieb offen, weil man ja dort auf das beheizte Hallenbad ausweichen könnte.


Badi besetzen

Manchmal macht das Wetter einfach, was es will. Morgens unbeständig, nachmittags sonnig. Einfach blöd, wenn an so einem Tag weniger als fünf Personen in der Zolliker Seebadi sind. Nach den Richtlinien der Gemeinde sind wir nämlich selbst Schuld, dass diese schliesst. Über eine Chat-Gruppe liesse sich dieses Problem aber lösen. Meine Idee: An unbeständigen Tagen würde über einen Dienstplan das Seebad mit fünf ­Personen von morgens bis abends besetzt werden. Die Zeit liesse sich mannigfaltig mit spielen, tanzen, lesen, essen oder trinken vertreiben. Der Kiosk wäre dann ja auch offen. Leuten mit wenig ­Sozialkontakten würde auch eine grossartige Möglichkeit geboten, andere Gleichgesinnte kennenzulernen. Die Gespräche drehen sich ja sowieso nur um ein Thema: Zolliker Seebadi. Über die gibt es immer etwas zu reden – und das verbindet.

Antje Brechlin

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Eine Antwort

  1. Ich war vor paar Tagen das erste Mal diese Saison in der Badi. Wie schon die letzten Jahre, hat der Sicherheitsbeauftragte auch dieses Saison seine Anstellung rechtfertigen dürfen und in der altehrenwürdigen, idyllischen Badi wieder neue Geländer und Gatter montieren lassen. Das all diese hässlichen, optisch lieblos Eingriffe nicht der Badi-Architektur angepasst wurden, sieht man auch an den 5 verschiedenen Blauanstrichen. Trotz bevorstehendem Jubiläumsfestivitäten haben es die Gemeinde- und Badverantwortlichen nicht geschafft einen einheitlichen Anstrich anzubringen. Zählt man noch die Sonnenschirme dazu, sind es 8 verschiedene Blautöne. Die Bademeister haben nun ein giftgrünes T-Shirt, was mehr oder weniger zum überdimensionalen Wibbit passt, aber weniger den Zolliker-Farben entspricht.
    Seit 6 Jahrzehnten ist die Badi im Sommer mein zweites Zuhause. In den letzten Jahren wurden verschiedene Eingriffe getätigt, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Die Fahnenstange bei gehobener Fahne war von weither ein traditionelles Zeichen, dass Badi geöffnet war. Die Neue, weshalb auch immer, ist nun einiges kürzer und von der Strasse kaum mehr ersichtlich. Ich kann ja verstehen, wenn man durch Eigenleistung die Ausgaben kürzen will. Wenigstens sollte vor einem Eingriff ein Fachmann um Rat beigezogen werden. Die ganze Steg-Holzkonstruktion wurde schäbig ausgeführt. Falsche Montage, falsches Holz. Enorme Zweitkosten für neue Holzverkleidung durch einen Fachmann. Dann der dilettantische Versuch in Eigenregie die Wiesen bei grosser Hitze zu düngen, der Rasen dann gänzlich verbrannte. Mit grossem Aufwand wurde vom Fachbetrieb Rollrasen verlegt. Beide Fehldispositionen mit Erneuerungen, dürften die Gemeinde und uns Steuerzahler mindestens einen mittleren 5-stelligen Betrag oder mehr gekostete haben. Es wurde eine eigene Gastrogruppe für den Kioskbetrieb eingesetzt mit vielfältigem Angebot, zu normalen Preisen. Bis zu 5 Personen waren im kleinen Kioskraum am arbeiten. Die Kosten liefen aus dem Ruder. Bei angepasstem Tagesangebot hätte der Personalaufwand um einiges reduziert werden können. Angesprochen, waren die Verantwortlichen extrem Beratungsresistenz. Nicht verwunderlich wurde der Gastrobereich von der Gemeinde an Aussenstehenden vergeben. Es gab weissgedeckte Tische, viele laute Parties mit Hang zu diversen Genussmitteln. Der Betreiber will nachvollziehbar wirtschaftlichen Erfolg, und zog viele eigene Klientel an. Nicht verwunderlich gab er sich kommunikativ mit seinen Gästen, aber kaum mit Einheimischen ab. Mit geringerem Personal-Aufwand als unter Gemeinderegie, ein hochwertiges Gastroangebot. Hauptsächlich begründet mit der pandemiebedingten Schliessung vom Trube, er das qualifizierte Personal in die Badi abzog, und die hohen Preise rechtfertigten konnte. Letzte Saison ein knapperes weniger hochstehenderes Angebot, die Preise blieben im oberen Segment. z.B. ein Hot-Dog 16 Franken. Die Preispolitik für Kinder und Jugendliche völlig überzogen, kaum einfache Snacks unter 10 Franken. Ein voluminöser Grill ziert die Terrasse, aber in Betrieb hab ich diesen noch nie gesehen. Schade. Diese Saison als neues Highlight eine Bar, um den Umsatz mit genussvollen Cocktails für 18 Franken zu fördern. Feuchtfröhliche Tage und Abende sind garantiert.
    Für mich einziger Badi-Lichtblick der letzten beiden Saisons die tolle, bevölkerungsfreundliche, engagierte Bademeister-Crew. Eine Chef-Bademeisterin die präsent und kompetent war. Sich nicht wie ihre Vorgänger die besucherschwachen Morgenschichten zuteilte, um die nachmittägliche strengere Sicherheits-Aufsicht der Crew zu überlassen. Nach 3 Jahrzehnten wäre es auch wieder mal an der Zeit, im WABA-Becken eine neue Kiesschicht zu verlegen.
    Am Sonntag steigt Teil 1 der Jubiläums-Festivitäten in der Badi. Wieso grad zu dieses Datum? Ist doch in Küsnacht/Forch 3 Tage die Tour de Suisse mit ihrem ganzen Festakt zu Gast.

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