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Sprint-Rakete vom Zollikerberg

Von Luca Finadri ‒ 27. Oktober 2022

Banu Olbrich gewann den U12-Kantonsfinal der Swiss Athletics im Sprint über 60 Meter. Die ehrgeizige Leichtathletin hebt deswegen aber nicht ab.

Trotz des sich anbahnenden Regens erwartet Banu Olbrich den Journalisten gut gelaunt auf der Tartanbahn in Zollikon. Die Elfjährige hat allen Grund zur Freude. Am 25. September konnte sie einen grossen Erfolg feiern. Sie brauchte jedoch ein Weilchen, um das Erlebte zu begreifen: «Erst ­später kam der Moment, als ich es realisieren konnte. Dann war ich einfach richtig glücklich.» Die ­Finalstrecke von 60 Metern lief sie in 8,8 Sekunden. Viel verändert habe sich nicht, ausser dass sie in der neuen Saison in eine neue Gruppe komme und gegen etwas ältere Gegnerinnen antreten dürfe. Zweimal in der Woche trainiert die leidenschaftliche Leichtathletin im LG Küsnacht-Erlenbach, seit vier Jahren betreibt sie den Sport schon. Zum Zeitpunkt des Interviews ist noch Trainingspause wegen der Herbstferien. Der Sprint sei ihre Lieblingsdisziplin, sie möge jedoch auch Hürdenläufe und im Weitsprung wolle sie sich unbedingt verbessern.

Anfänge und Vorbilder

Angefangen hat alles vor vier Jahren in der Unterstufe mit einem Spiel im Sportunterricht. Ziel des Spiels sei es gewesen, von einer Matte zur anderen zu springen – mit verschiedenen Abständen. «Ich habe recht schnell gemerkt, dass mir dies keine grosse Mühe bereitet und wurde sogar in die Gruppe der Knaben eingeteilt.» Ihre Mutter schlug ihr dann vor, sich doch einmal in der Leichtathletik zu versuchen. In die Wiege gelegt wurde Banu die Passion für die Bewegung ohnehin von ihren sportbegeisterten Eltern. Ihr fünf Jahre älterer Bruder mache zudem Karate. Banu selbst spielt in ihrer Freizeit gern Unihockey. Ihre Augen leuchten auf die Frage, wer denn ihr sportliches Vorbild sei. «Mujinga Kambundji», schiesst es aus ihr heraus. Am UBS Kids Cup in Küsnacht durfte sie die Hallenweltmeisterin von 2022 bereits treffen und ein Autogramm ergattern. Auch der Freestyle-Skifahrer Andri Ragettli sei anwesend gewesen. «Das war grossartig und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben», schwärmt sie mit einem breiten Lächeln. Auch der mittlerweile zurückgetretene, mehrfache Olympiasieger Usain Bolt sei «sehr cool».

Mehr als nur Leichtathletik

Das Leben des jungen Mädchens wird aber nicht nur vom Sport dominiert. In die Schule geht Banu ebenfalls sehr gerne. Sollte es mit einer Karriere als Sportlerin nicht funktionieren, möchte sie Lehrerin werden: «Man mag es doch, wenn man die Hausaufgaben korrigieren kann», scherzt Banu. Dass sie gerne mit Kindern zusammenarbeite, sei für sie der ausschlaggebende Punkt. Unterrichten würde sie am liebsten eines ihrer aktuellen Lieblingsfächer: Mathematik, Deutsch oder natürlich Sport. Ihr Ziel sei deshalb das Sportgymnasium. Zurzeit besucht sie die 6. Klasse im Schulhaus Oescher in Zollikon. Liv, eine Freundin, die sie nach dem Interview trifft, beschreibt sie als «sehr nett, humorvoll, äusserst sportlich und eine gute Schülerin.» Mehr als nett sind die Worte, die Banu zum Schluss loswerden will: «Ich würde gerne noch meinen Trainern Patrick, Stefan und Chiara vom LG Küsnacht-Erlenbach für ­alles danken. Patrick und Stefan haben zwar leider aufgehört, ich bin ihnen aber trotzdem sehr dankbar.»

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